IG Metall und Betriebsrat fordern mehr Mitbestimmung

Köhlinger: „Demokratie im Betrieb stärken, um die Transformation zu bewältigen.“

01.03.2022 | Eisenach – Die Vorbereitungen für die Betriebsratswahlen sind abgeschlossen. Jörg Köhlinger, Leiter der IG Metall Mitte, besuchte anlässlich der beginnenden Wahlperiode in Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland das Opel-Werk in Eisenach.

Foto: Frank Rumpenhorst

Die Beschäftigten können nun ihre Interessenvertretung in den Betrieben wählen und damit den Einfluss von Betriebsräten auf Unternehmensentscheidungen sichern. „Die Wahlen sind Ausdruck der Demokratie im Betrieb. Das Ergebnis entscheidet über den Gestaltungsspielraum von Betriebsräten. Das ist im Kontext der Transformation von entscheidender Bedeutung für die Beschäftigten. Nur mit einer starken und qualifizierten Mitbestimmung,“ so Jörg Köhlinger, lässt sich der Standort und die Beschäftigung mit einem Nachfolgemodell für den derzeit vom Band laufenden Opel Grandland absichern.“

Der Betriebsratsvorsitzende von Opel in Eisenach, Bernd Lösche, betont: „Die Zukunftsweichen müssen jetzt durch die Zusage eines vollelektrischen Nachfolgemodells für Eisenach gestellt werden. Wichtige Forderungen der Arbeitnehmervertretung für das Werk sind mehr Ausbildung und Qualifizierung, gute Arbeitsbedingungen, Erhalt aller Sozialleistungen und Festeinstellungen, um gute und zukunftsorientierte Produkte herstellen zu können. Dazu braucht es einen starken Betriebsrat.“

Uwe Laubach, Geschäftsführer der IG Metall Eisenach, hob die Bedeutung von Opel für die gesamte Region hervor: „Opel ist in der Region Eisenach einer der wichtigsten Arbeitgeber, mehr als 1.300 Beschäftigte arbeiten beim Automobilhersteller und weitere beim Zulieferer Lear, der Sitze in direkter Nachbarschaft zu Opel herstellt und zuliefert. Wir reden hier über ein Cluster, das wir gemeinsam wetterfest machen müssen. Davon sind viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abhängig.“

Uwe Baum, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von Opel merkt an, dass die Auseinandersetzung im vergangenen Jahr um die vom Unternehmen geplante Ausgliederung der Werke in Eisenach und Rüsselsheim aufgezeigt habe, „dass wir dringend eine Erweiterung der Mitbestimmung in strategischen und wirtschaftlichen Fragen brauchen. Denn ohne den Druck der Belegschaft und Betriebsräte, der IG Metall und der Politik hätten diese Pläne nicht abgewendet werden können. Erfreulich ist,“ so Baum weiter, „dass Opel jetzt wieder Einstellungen vornimmt. Zurzeit leider nur auf Basis der Leiharbeit – aber unser Ziel ist es, auch die Stammbelegschaft zu erhöhen. Wir werden die Mittel der Mitbestimmung hierfür nutzen.“

Betriebsräte und die IG Metall sind zwei Seiten einer Medaille: Der Betriebsrat kann auf beschäftigtenorientierte Entscheidungen auf betrieblicher Ebene hinwirken und diese gestalten. Eine durchsetzungsstarke IG Metall kann gute tarifliche Rahmenbedingungen durchsetzen, wie eine schrittweise Angleichung der Arbeitszeit in Richtung einer 35-Stunden-Woche. Basis dafür ist eine mitgliederstarke Gewerkschaft und das Engagement von Betriebsrätinnen und Betriebsräten.

Von: uw

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