25.04.2022 | Leinefelde - Die Beschäftigten des Automobilzulieferers Musashi haben die Arbeit für 24 Stunden niedergelegt. An den Standorten in Thüringen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen ruhte die Arbeit.
Die zentrale Demonstration für Standort- und Beschäftigungssicherung fand in Leinefelde statt. Mehr als 1.000 Musashi-Beschäftigte der rheinland-pfälzischen Standorte Sobernheim, Bockenau und Grolsheim, der niedersächsischen Standorte Lüchow und Hannoversch Münden sowie dem thüringischen Standort Leinefelde nahmen an der Demonstration und Kundgebung vor der Obereichfeldhalle teil.
Jörg Köhlinger, Leiter des IG Metall Bezirks Mitte, forderte in Leinefelde die Musashi-Geschäftsführung zum Umdenken auf: „Die Standorte in Deutschland und in Europa brauchen eine verlässliche Zukunftsperspektive. Betriebsrat und IG Metall werden das fantasielose Agieren der Geschäftsführung nicht länger hinnehmen. Die Transformation der Automobil- und Zulieferindustrie lässt sich nur zusammen mit den Beschäftigten bewältigen. Das haben schon andere Unternehmen gezeigt und die IG Metall hat der Musashi-Geschäftsführung kreative Vorschläge für Standort- und Beschäftigungssicherung gemacht. Jetzt liegt der Ball im Spielfeld von Musashi, eine nachhaltige Lösung am Verhandlungstisch zu erzielen.“
Aus den Standorten in Rheinland-Pfalz waren mehr als 350 Beschäftigte zur Demonstration und Kundgebung für Standort- und Beschäftigungssicherung angereist. Aus Niedersachsen nahmen rund 300 Musashi-Beschäftigte teil und mehr als 350 Beschäftigte des Standortes in Leinefelde waren vor Ort. Delegationen von Volkwagen aus Wolfsburg und Kassel sowie von ZF und Daimler waren ebenfalls zur Protestkundgebung angereist. Ministerpräsident Bodo Ramelow nahm an der Kundgebung teil und kündigte seine Unterstützung für die Beschäftigten des Automobilzulieferers an.
Die Geschäftsführung von Musashi Europe geht davon aus, dass bis 2030 etwa 50 Prozent der mehr als 2.000 Arbeitsplätze an den sechs Standorten in Deutschland aufgrund der Transformation wegfallen werden. Vor diesem Hintergrund hatte die IG Metall frühzeitig ein Zukunftskonzept vorgeschlagen sowie ein Angebot für einen Sozialtarifvertrag gefordert. Das hat die Unternehmensleitung nach drei Verhandlungsrunden nicht vorgelegt.