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120 DELEGIERTE BEI DER BEZIRKSKONFERENZ DER IG METALL MITTE / MINISTERPRÄSIDENT BODO RAMELOW MIT EINEM GRUßWORT

20.05.2019 | 69. Ordentliche Bezirkskonferenz unter dem Motto »Miteinander für morgen – solidarisch und gerecht« Frankfurt am Main/Erfurt. Die IG Metall im Bezirk Mitte führt am morgigen Dienstag in Erfurt ihre 69. Ordentliche Bezirkskonferenz durch. Damit fällt die Konferenz auf den 35. Jahrestag des Beginns der Streiks in Hessen 1984 zur Durchsetzung der 35-Stunden-Woche.

Insgesamt werden etwa 120 Delegierte aus den Bundesländern Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland teilnehmen. Die Konferenz steht unter dem Motto »Miteinander für morgen – solidarisch und gerecht«. Grußworte sprechen u.a. der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow und der Oberbürgermeister der Stadt Erfurt, Andreas Bausewein.

»Vor genau 35 Jahren, am 21. Mai 1984, sind 30.000 Beschäftigte aus neun hessischen Betrieben in den Streik für die 35-Stunden-Woche getreten«, erinnert Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall. »Am Ende waren wir erfolgreich und haben vor 35 Jahren den Einstieg in die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeiten durchgesetzt. Heute kämpfen die Beschäftigten der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie noch immer um die Angleichung der Arbeitszeiten.« Er appelliert an die Thüringer Metallarbeitgeber, endlich einen ernsthaften Vorschlag für die Einführung der 35-Stunden-Woche auch im Freistaat vorzulegen.

Wenige Tage vor den Europawahlen mahnt Köhlinger angesichts der drohenden Zugewinne rechtspopulistischer Parteien: »Wir stehen hier hoffentlich nicht am Beginn einer Zeitenwende zurück in die Vergangenheit. Die richtige Antwort auf die Herausforderungen der Gegenwart kann nur lauten: Für ein besseres Europa, ein Europa, das endlich ernst macht mit der Sozialunion durch soziale Mindeststandards, faire Löhne und Investitionen in die soziale Infrastruktur, das sich nicht als Festung gegenüber Menschen in Not abschirmt, sondern das sich als offener Kontinent der Humanität und Solidarität präsentiert. Und ein Europa, dass klar Nein sagt zu Populismus, Rassismus und Demokratieverachtung«.

Weiterer Schwerpunkt der Konferenz sind die Herausforderungen der Transformationsprozesse in der Industrie. Tausende Arbeitsplätze stehen nach Einschätzung der IG Metall auf dem Spiel, wenn der anstehende Umbau der Autoindustrie mit einem stärkeren Fokus auf die Elektromobilität nicht gelingt. »Wir wollen den technologischen Wandel nicht verhindern«, stellt Köhlinger klar. Es gehe stattdessen darum, den Wandel zu gestalten und Sorge dafür zu tragen, dass niemand seinen Arbeitsplatz verliert. Er fordert unter anderem erneut ein Transformations-Kurzarbeitergeld, mit dem dieses Ziel erreicht werden könne.

Mit Blick auf Thüringen fordert die IG Metall einen stärkeren Schwerpunkt des Thüringer Wirtschaftsministers auf den Erhalt der industriellen Substanz im Bereich der Automobil- und Zuliefererindustrie: »Allein im Raum Eisenach sind zuletzt mehr als 1.500 Arbeitsplätze verloren gegangen. Nichts deutet zum jetzigen Zeitpunkt darauf hin, dass bei einem Wegfall weiterer Betriebe und Arbeitsplätze auch nur ansatzweise ein entsprechender Ausgleich in neuen Geschäftsfeldern geschaffen werden kann. Wir erwarten daher vom Thüringer Wirtschaftsminister, sich stärker als bislang um die Frage der Bestandssicherung der jetzigen industriellen Strukturen in Thüringen zu bemühen«.

Im Rahmen der Konferenz wird auch in diesem Jahr die Georg-Bernard-Plakette für besondere Verdienste für Demokratie und Toleranz verliehen.

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Von: cb

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