Tarifbewegung Textil- und Bekleidungsindustrie

Arbeitgeber der Textil- und Bekleidungsindustrie setzen in den Tarifverhandlungen auf Eskalation

16.02.2017 | Die Tarifverhandlungen für die westdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie sind in der dritten Verhandlungsrunde nach 14 Stunden ohne Ergebnis beendet worden.

Die IG Metall fordert eine Entgelterhöhung von 4,5 Prozent für eine Laufzeit von zwölf Monaten und eine verbesserte Altersteilzeitregelung mit einem Aufstockungsbetrag von 550 Euro. Zudem soll die Altersteilzeitquote von 2 auf 2,5 Prozent erhöht werden.

Obwohl es der Textilbranche wirtschaftlich sehr gut geht und die Auftragsbücher voll sind, endeten die drei bisherigen Verhandlungen ohne akzeptable Angebote der Arbeitgeber. Zunächst wurden vier Nullmonate und eine ausgesprochen kleine Entgelterhöhung angeboten, die Altersteilzeit völlig verweigert. Auch in 14-stündigen Verhandlungen am 14. Februar in Saarlouis waren die Arbeitgeber nicht bereit, eine Lösung zu finden. Ihr neues Angebot lautete: ein Nullmonat, dann drei Monate mit je 50 Euro Einmalzahlungen, ab 1. Juni 2017 eine Erhöhung um 2,1 Prozent und zum 1. April 2018 eine weitere Erhöhung um 2,1 Prozent, Gesamtlaufzeit also 25 Monate. »Die Beschäftigten der Branche haben eine faire Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg verdient und lassen sich nicht mit niedrigen Erhöhungen und langen Laufzeiten abspeisen. Wir sind zu weiteren Warnstreikwellen bereit – wir werden den Druck erhöhen«, fasste Katinka Poensgen, zuständige Tarifsekretärin im Bezirk, die Stimmung in Saarlouis zusammen.

In dieser Woche tagen die bezirklichen Tarifkommissionen und werden die Planung der weiteren Warnstreiks konkretisieren. Jetzt erst recht – gemeinsam für unsere Forderungen aktiv werden!

Tarifinfo

Von: cb

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