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Arbeitszeit, Bundestagswahl, Solidarität: 120 Delegierte diskutieren bei der Bezirkskonferenz der IG Metall Mitte

28.06.2017 | Frankfurt am Main/Lahnstein. Die IG Metall im Bezirk Mitte führt am heutigen Mittwoch ihre 67. Ordentliche Bezirkskonferenz im Lahnsteiner Hotel Wyndham Garden durch. Die Konferenz, an der rund 120 Delegierte aus den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen teilnehmen, steht unter dem Motto »Politik für alle – sicher, gerecht und selbstbestimmt«.

Im Zentrum der Konferenz stehen in diesem Jahr besonders zwei Themen: Arbeitszeit und die Bundestagswahl. »Die Rückmeldungen aus unserer Beschäftigtenbefragung zeigen mehr als deutlich, dass es beim Thema Arbeitszeit an vielen Ecken und Enden knirscht. Für die Beschäftigten ist die 35-Stunden-Woche von hohem Wert. Das Wirklichkeit aber heißt oft: Vollzeit plus Überstunden plus Leistungsverdichtung plus Flexibilität. Wir wollen mehr Selbstbestimmung in der Arbeitszeit, verlässliche und sichere Regelungen für die Menschen und einen Anspruch auf verkürzte Vollzeit mit Rückkehrrecht auf die 35. In besonderen Lebens- und Belastungssituationen (Schichtarbeit, Erziehungs- und Pflegezeiten) wollen wir Möglichkeiten der temporären Verkürzung mit Teilentgeltausgleich«, bewertet der IG Metall Bezirksleiter Jörg Köhlinger den Stand der Debatte.

»Bei unserer letzten Bezirkskonferenz haben wir den Start einer Arbeitszeitkampagne beschlossen. Binnen eines Jahres haben wir unsere Positionen zur Arbeitszeit intensiv diskutiert und konkretisiert. Allein an der Beschäftigtenbefragung haben sich in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen mehr als 80.000 Personen beteiligt.  Die Vorbereitungen für die kommende Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie sind in vollem Gang. Unsere Tarifforderung beschließen wir im Herbst.«

Darüber hinaus diskutieren die Delegierten aus den vier Bundesländern intensiv zur politischen Lage und zur Bundestagswahl. »Die Wahlprogramme der Parteien liegen ja nun vor oder sind in ihren zentralen Aussagen vorauszusehen. Hier gibt es manche Übereinstimmung mit den Positionen der IG Metall, aber auch große Differenzen. Unser Ziel ist es, noch stärker für unsere Positionen zu werben und so Einfluss zu nehmen. Wir fordern die Ausrichtung der Politik an den Wünschen der Menschen nach Sicherheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung«, so Jörg Köhlinger.

Dafür werde die IG Metall sowohl vor, aber auch nach der Bundestagswahl eintreten. »Klar ist auch: Wir werden weiterhin klare Kante gegen die AfD zeigen. Wir wollen keine rassistischen Abgeordneten im künftigen Bundestag.«

Zu den Delegierten sprachen auch die Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Irene Schulz, Mitglied des geschäftsführenden Vorstands der IG Metall,  sowie der Vorsitzende des DGB Bezirks Rheinland-Pfalz und Saarland, Dietmar Muscheid.

Die Konferenz stand im Zeichen der Solidarität: Eine Delegation von Faurecia Scheuerfeld stattete den Teilnehmenden einen Besuch ab. »Die Kolleginnen und Kollegen wehren sich gegen den Verkauf des Standorts Scheuerfeld an einen Investor. Standortgarantie und Sozialtarifvertrag stehen auf dem Spiel. Bereits im vergangenen Jahr haben die Beschäftigten alle Schikane der Geschäftsleitung abgewehrt. Der Kampf geht weiter – mit uneingeschränkter Solidarität und Unterstützung des IG Metall Bezirks Mitte«, betont Köhlinger.

Außerdem wird auch in diesem Jahr im Rahmen der Bezirkskonferenz die Georg-Bernard-Plakette für besondere Verdienste für Demokratie und Toleranz verliehen.

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Von: cb

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