Das Angebot der Arbeitgeber ist keine Gesprächsgrundlage

Beschäftigte der Textil- und Bekleidungsindustrie im IG Metall-Bezirk Mitte kämpfen für neuen Tarifvertrag

31.01.2017 | Frankfurt am Main. Mit dem 31. Januar endet die Friedenspflicht in der Textil- und Bekleidungsindustrie, die Entgelt- und Altersteilzeittarifverträge wurden von der IG Metall gekündigt. Im Bezirk Mitte sind davon 19 Betriebe mit etwa 4.000 Beschäftigten betroffen. Die IG Metall fordert die Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4,5% sowie die Verlängerung des Tarifvertrags Alterszeitzeit zu verbesserten Konditionen.

Die erste Verhandlungsrunde in Ingolstadt blieb ohne Ergebnis, die zweite Runde in Bielefeld wurde abgebrochen, nachdem die Arbeitgeber ein aus Sicht der IG Metall inakzeptables Angebot abgegeben haben: Nach vier Nullmonaten soll eine Erhöhung um 1,4% erst zum 1. Juni 2017 und um 1,5% ab dem 1. Juni 2018 bei einer Gesamtlaufzeit von 28 Monaten folgen. Die Fortführung der Altersteilzeit ist im Angebot der Arbeitgeber nicht vorgesehen.  »Das ist nicht annehmbar! «, sagte Jörg Köhlinger, Leiter des Bezirks Mitte der IG Metall. »In Zeiten, in denen die Wirtschaft und die Umsätze wachsen und überall Beschäftigung aufgebaut wird, auch in der Textil- und Bekleidungsbranche, ist das keine Gesprächsgrundlage. Wenn wir von den Arbeitgebern ein besseres Angebot wollen, dann müssen wir dafür kämpfen. Freiwillig werden sie uns nichts geben. «, so Köhlinger

Die Friedenspflicht läuft am 31. Januar um Mitternacht aus. Um Mitternacht werden die Nachtschichten mehrerer Betriebe im Bezirk Mitte in den Warnstreik treten. Weitere Aktionen sind im Bezirk bis zur nächsten Verhandlungsrunde geplant. Betroffen sein werden auch Zulieferbetriebe für die Automobilindustrie. »Wenn die Textil- und Bekleidungsbrache in Deutschland zukunftsfähig bleiben will, brauchen wir eine faire und verlässliche Lösung – und zwar für alle! Dafür sind wir im Bezirk Mitte nicht nur fest entschlossen zu handeln, wir sind auch in der Lage dazu!«, so der Bezirksleiter.

Am 15. Februar kommen die Vertreter der Arbeitgeber und der IG Metall in Saarlouis zur dann dritten Verhandlungsrunde zusammen. »Bis dahin werden wir Druck aufbauen. «, so die IG Metall.

Medieninformation

Von: cb

Unsere Social Media Kanäle