Solidarischer Druck brachte Erfolg

DFH Haus: Einigung verhindert Lohnsenkung

24.01.2019 | Simmern, 23. Januar 2019 In einer tariflichen Schnellschichtung einigten sich der größte deutsche Fertighaushersteller DFH Haus, die IG Metall und der Betriebsrat auf Eingruppierungen in den Tarifvertrag der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie Rheinland-Pfalz.

Diesem guten Ergebnis ging ein langer Kampf der Mitglieder der IG Metall voraus. Vor einem Jahr begannen die Beschäftigten, die sich in der IG Metall organisiert hatten, den Kampf um eine Tarifbindung, die sie durch ihre Entschlossenheit und mit Warnstreiks durchsetzen konnten.

Der Betrieb „floh“ in den Verband der holz-  und kunststoffverarbeitenden Industrie Rheinland-Pfalz. Somit war das erste Kampfziel „Vom Keller bis zum Dach – Tarifvertrag DFH Haus – MehrWert mit Tarif“ durchgesetzt.

Die Umsetzung des erkämpften Tarifvertrages dauerte ein ganzes Jahr. Der Arbeitgeberverband und der Vorstand von DFH Haus versuchten die unzulänglichen und unmodernen alten Tarifvorschriften zur »Eingruppierung für Arbeiter und Angestellte« zur Lohnsenkung zu nutzen. »Der Betrieb war in 2018 und ist in 2019 mit 1300 Beschäftigen voll ausgelastet« Ingo Petzold, von der IG Metall Bad Kreuznach, freut sich über den Zusammenhalt der Beschäftigen: »Es ging uns darum, eine Lohnsenkung zu verhindern und die Umverteilung der Gewinne in die Taschen der Kolleginnen und Kollegen durchzusetzen«. Die tarifliche Schnellschlichtung, in der die Konflikte um die korrekte Eingruppierung der Beschäftigten verhandelt wurde, begleiteten die Beschäftigten mit Arbeitsniederlegungen.

»Dadurch wurde deutlich, dass Lohnsenkungen mit der gut organisierten Belegschaft nicht durchsetzbar sind«, so Uwe Zabel, Verhandlungsführer der IG Metall Bezirksleitung Mitte. Die Solidarität und der Druck von der Basis im Betrieb, die gute Arbeit des Betriebsrates und die der aktiven Vertrauensleute sind die wesentliche Gründe für den erkämpften Erfolg. »97 Prozent der gewerblichen Beschäftigen erhalten durch den Tarifvertrag mehr Geld, pro Stunde (bis zu 1,47 Euro). Die organisierten Angestellten erhalten tariflich abgesicherte Entgelte und haben einen Rechtsanspruch auf Weihnachts- und Urlaubsgeld«, so Zabel weiter.

Im Herbst sind weitere Auseinandersetzungen zu erwarten. Dann beginnen die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie. »Da werden wir mitmischen«, freut sich der Betriebsratsvorsitzende Dietmar Mohr. »Wir haben eine tarifliche Grundlage und Perspektiven für weitere Entgelterhöhungen. Wir haben gelernt: nur mit guter gewerkschaftlicher Organisation, Zusammenhalt und Druck von unten sind wir erfolgreich!«

Von: cb

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