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DIE IG METALL MITTE TRAUERT UM IHREN EHEMALIGEN BEZIRKSLEITER KLAUS MEHRENS

24.10.2019 | „Jörg Köhlinger: „Wir haben mit Klaus Mehrens eine prägende Persönlichkeit und einen wertvollen Menschen verloren“

Frankfurt am Main. „Klaus Mehrens hat den IG Metall-Bezirk Frankfurt 1998 in einer schwierigen Zeit übernommen. Er hat ihn über sieben Jahre hinweg erfolgreich geführt, obwohl die Herausforderungen sehr groß waren: die Arbeitslosigkeit stieg auf über vier Millionen an, der Druck sowohl auf die Tarifverträge als auch auf die sozialen Sicherungssysteme nahm erheblich zu. Klaus Mehrens hat sich in seiner Arbeit und als Mensch immer seinen Optimismus bewahrt, er trat seinen Gesprächspartnern immer ausgesprochen zugewandt, freundlich und uneitel gegenüber“, sagt Jörg Köhlinger, seit 2015 Bezirksleiter des heutigen Bezirks Mitte der IG Metall.

Am 1. Januar 1998 übernahm Klaus Mehrens das Amt des Bezirksleiters. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre in Kiel und Bochum hatte er zunächst an einem regional-strukturpolitischen Forschungsprojekt an der Universität Kiel mitgewirkt, und eine Tätigkeit als Mitarbeiter im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft ausgeübt. Ab 1975 arbeitete er in der Wirtschaftsabteilung beim Vorstand der IG Metall und ab 1982 als Leiter der Grundsatzabteilung ebenfalls beim Vorstand der IG Metall. Seine damaligen Themen sind auch heute von höchster Aktualität: Rüstungskonversion, neue Verkehrspolitik, Ökologie und alternative Energiepolitik. 1989 wurde er zum Ersten Bevollmächtigten der IG Metall in Hamburg gewählt. Eines seiner Kernthemen hier war, eine aktive Industriepolitik anzuschieben, eine „strukturpolitische Entwicklungsagentur“ aufzubauen, die die Grundlagen für eine neue und vernünftige Industriepolitik legen sollte. Ohne moderne Strukturpolitik sei weder der Aufbau Ost noch die Bewältigung der Krise West zu schaffen, so sein Credo 1989/90.

„Klaus Mehrens hat immer ausgezeichnet, auch bei gegensätzlichen Meinungen nicht nur die Konfrontation, sondern ebenso das inhaltliche Gespräch zu suchen, die Position der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu vertreten und in die gesellschaftliche wie die betrieblichen Debatte einzubringen. Er war immer offen für Argumente und Diskussionen, er hat die Menschen mitgenommen. Das war eine seiner großen Stärken als Bezirksleiter der IG Metall“, erinnert sich Köhlinger. „Mit seinem Namen bleiben auch die modernen Entgelttarifverträge verbunden, mit denen Anfang der 2000er Jahre die überkommene Unterscheidung zwischen Arbeitern und Angestellten im Tarifvertragssystem überwunden wurde.“

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Von: cb

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