Streik bei Riva-H.E.S. Trier und Horath

Die Streikenden von RIVA aus Trier und Horath beantworten die Solidaritätsbotschaften aus Italien

14.06.2019 | Der Hintergrund Generalstreik der italienischen Metallgewerkschaften am 14. Juni 2019 Am 14. Juni führen die italienischen Metallgewerkschaften Fim, Fiom und Uilm einen ganztägigen Generalstreik durch, im Rahmen dessen drei große Kundgebungen in Mailand, Florenz und Neapel stattfinden werden. Die Entscheidung am 14. Juni zu streiken ist in erster Linie auf die wachsende Ungewissheit mit Blick auf die Zukunft zurückzuführen. Gründe für diese Ungewissheit sind vor allem der Rückgang der Industrieproduktion, die sinkende Wertschätzung der menschlichen Arbeit sowie die Zunahme nicht nur der Arbeitsunfälle, sondern auch der tödlichen Arbeitsunfälle. Die Arbeitslosigkeit wird 2019 im Durchschnitt bei 10,8 % liegen und das Bruttoinlandsprodukt wird nur um 0,3 % wachsen. Diese Werte heben sich in negativer Weise vom EU-Durchschnitt ab.

Wenn Sie externe Inhalte von YouTube aktivieren, werden Daten automatisiert an diesen Anbieter übertragen.
Mehr Informationen
Solibotschaft von Riva-Beschäftigten an die Streikenden in Italien

Mit dem Streik sollen die Regierung und die Unternehmen daher aufgefordert werden, Arbeit, Löhne und Rechte stärker in den Mittelpunkt ihres Handelns zu stellen.

Die Gewerkschaften werfen der Regierung das völlige Fehlen industriepolitischer Maßnahmen vor. Sie beobachten mit Sorge, dass immer mehr Unternehmen von ausländischen multinationalen Konzernen aufgekauft werden und das Land auf diese Weise nach und nach seinen industriellen Reichtum verliert.

Die Gewerkschaften fordern von Regierung und Unternehmen öffentliche und private Investitionen in Innovation, berufliche Bildung, nachhaltige Entwicklung, Beschäftigung, Arbeitssicherheit und soziale Sicherung. Hinsichtlich der Beschäftigungspolitik muss insbesondere der Abbau der überdurchschnittlich hohen Jungendarbeitslosigkeit ein zentrales Ziel sein. Die Unternehmen sollten im Übrigen verbindlicheren Vorgaben hinsichtlich ihrer sozialen Verantwortung gegenüber den Beschäftigten unterliegen.

Um die Binnennachfrage zu stimulieren sind nach Auffassung der Gewerkschaften Lohnerhöhungen und eine Reduzierung der steuerlichen Belastung der Löhne und Gehälter unabdingbar.

Des Weiteren, so die Gewerkschaften, muss den Verlagerungstendenzen und Betriebsschließungen entgegengewirkt werden. Dieses Problem betrifft in besonderer Weise Süditalien. Hier gilt es Bedingungen zu schaffen, um Industrieinvestitionen anzuziehen.

Außerdem gilt es, prekäre Beschäftigungsverhältnisse in feste umzuwandeln, die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge durchzusetzen und die Rechte der Beschäftigten bei der Auftragsweitervergabe zu stärken.

Der Streik wird auch als eine wichtige Vorbereitungsmaßnahme mit Blick auf die am Jahresende anstehenden Branchentarifverhandlungen gesehen. Auch dann werden Lohnerhöhungen, Arbeitszeitverkürzung und Fragen der Arbeitsorganisation im Zusammenhang mit der Einführung neuer Technologien im Mittelpunkt des Forderungskatalogs stehen.

An den drei Kundgebungen werden auch die Generalsekretäre der drei Dachverbände CGIL, CISL und UIL, Maurizio Landini, Annamaria Furlan und Carmelo Barbagallo teilnehmen.

Von: cb

Unsere Social Media Kanäle