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Die Tarifkommissionen der IG Metall, Bezirk Mitte fordern die Übernahme des Pilot-Abschlusses

07.02.2018 | „Die IG Metall hat den Durchbruch in der Tarifbewegung der Metall- und Elektroindustrie geschafft, dazu haben ganztägige Warnstreiks in 40 Betrieben in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen ganz erheblich beigetragen“, bilanziert Jörg Köhlinger, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall. Ausdrücklich bedankte er sich bei fast 200.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der etwa 650 Warnstreiks und Kundgebungen in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen im Rahmen der Tarifbewegung.

Der Tarifabschluss in Baden-Württemberg enthält eine kräftige Entgelterhöhung um 4,3 Prozent zum 1. April 2018, er enthält die Möglichkeit einer „kurzen Vollzeit“ und zusätzliche freie Tage für Kindererziehung, Pflege und Schichtarbeiter. „Die Beschäftigten können nun über die Flexibilität ihrer Arbeitszeiten mitbestimmen. Sie können auch Entlastung wählen. Und es wird zusätzliche freie Tage geben für Beschäftigte, die ihre Arbeitszeit verkürzen, um Kinder zu erziehen und Angehörige zu pflegen sowie für Schichtarbeiter. Die IG Metall hat in diesem Punkt den beharrlichen Widerstand der Arbeitgeber überwunden.“

Die Tarifkommissionen der IG Metall im Bezirk Mitte wurden heute über das Baden-Württemberger Verhandlungsergebnis informiert und nahmen eine erste Bewertung vor. Auf dieser Grundlage stimmten sie dem weiteren Fahrplan zu: Die Verhandlung für die Metall- und Elektro-Industrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland zur Übernahme des Tarifabschlusses findet am Freitag, den 9. Februar 2018, in Mainz statt. Für Thüringen soll am Mittwoch, den 14. Februar 2018, verhandelt werden.

Hier steht für die IG Metall über die Übernahme des Pilotabschlusses hinaus noch die Frage an, wie die Angleichung der Arbeitsbedingungen erfolgen soll. Dazu wurden von Gesamtmetall und dem Vorstand der IG Metall in Stuttgart schnelle Gespräche in den ostdeutschen Tarifgebieten empfohlen.

Das Verhandlungsergebnis aus Baden-Württemberg sieht ab 1. April 2018 eine Entgelterhöhung von 4,3 Prozent sowie eine Pauschalzahlung von 100,- Euro für den Monat März 2018 vor. Ab 2019 erhalten alle Beschäftigten eine Erhöhung des Jahreseinkommens um ein „tarifliches Zusatzgeld“ in Höhe von 27,5 Prozent eines Monats-Einkommens plus einen Festbetrag von 400,- Euro. Beschäftigte, die Kinder erziehen, Angehörige pflegen oder in Schicht arbeiten, können wählen, ob sie statt des tariflichen Zusatzgeldes acht freie Tage nehmen wollen. Zwei Tage davon finanziert der Arbeitgeber. Der Vertrag sichert den Beschäftigten zudem einen Anspruch auf Reduzierung ihrer Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden für bis zu 24 Monate. Danach haben sie das Recht, zu ihrer ursprünglichen Arbeitszeit zurückzukehren.

Die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie gelten in den vier Bundesländern des Bezirks Mitte für etwa 420.000 Beschäftigte.

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Von: cb

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