Energiepreise: Industriegewerkschaften fordern Hilfen für besonders betroffene Branchen

30.03.2022 | Berlin – Angesichts rasant steigender Energiepreise und drohender Versorgungsengpässe sehen die Vorsitzenden der drei Industriegewerkschaften im DGB mittelfristig Arbeitsplätze in Deutschland in Gefahr.

Foto: industryview/iStock

Berlin – Angesichts rasant steigender Energiepreise und drohender Versorgungsengpässe sehen die Vorsitzenden der drei Industriegewerkschaften im DGB mittelfristig Arbeitsplätze in Deutschland in Gefahr. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, den IG Metall, IG BCE und IG BAU scharf verurteilten, treibe die Energiepreise hierzulande in gefährliche Höhen, was den Industriestandort Deutschland gefährde. Bei einer Pressekonferenz in Berlin forderten die Gewerkschaftsspitzen die Bundesregierung auf, neben einem mittel- und langfristigen Umsteuern in der Energiepolitik auch kurzfristige Maßnahmen zu ergreifen, um die Belastungen für besonders energieintensive Branchen abzufedern und so Arbeitsplätze zu sichern.

Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall:
„Geschlossene Wertschöpfungsketten sind für den Wirtschaftsstandort Europa von grundlegender Bedeutung. Die Stahlindustrie steht als Grundstoffindustrie am Beginn dieser Wertschöpfungskette und sichert gemeinsam mit der weiterverarbeitenden Industrie die industrielle Basis. Darum ist es für den Erhalt guter Arbeitsplätze – weit über die Stahlbranche hinaus – entscheidend, jetzt eine industriepolitische Antwort auf die bedrohlich steigenden Energiepreise zu finden. Dabei darf es keine Denkverbote geben. Wir fordern die Bundesregierung auf, beispielsweise Liquiditätshilfen für besonders betroffene Betriebe und die Absicherung der Beschäftigten bei Produktionsdrosselungen wegen zu hoher Energiekosten ernsthaft zu prüfen.“

Konkret fordern die Gewerkschaften unter anderem Liquiditätshilfen, die Möglichkeit der Kurzarbeit und die Senkung der Mehrwertsteuer auf Strom (zum vollständigen Positionspapier).

Von: uw

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