13.06.2019 | Am 11. Juni fand in Schwerin die fünfte Gesprächsrunde zur Angleichung der Arbeitszeiten in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie statt. Wer auf eine Lösung gehofft hatte, wurde enttäuscht: Die Arbeitgeber haben sich wiederum nicht bewegt. Nun verbleibt nur noch ein knappes Zeitfenster bis Ende Juni für eine Lösung.
Die IG Metall hat am 11. Juni wiederum ein konstruktives und tragfähiges Konzept für die Verkürzung der Arbeitszeit präsentiert:
Damit ist die IG Metall den Arbeitgebern deutlich entgegengekommen. Mit den Vorschlägen würden wir betriebliche Flexibilität für die Einführung der 35-Stunden-Woche ermöglichen, aber auch sicherstellen, dass bei den Mitgliedern der IG Metall tatsächlich die Verkürzung der Wochenarbeitszeit ankommt.
Kommentar Jörg Köhlinger, Bezirksleiter IG Metall Bezirk Mitte
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
auch die fünfte Gesprächsrunde hat keinen erkennbaren Fortschritt gebracht. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern fahrlässig. Die Vorstellung der Arbeitgeber von den künftigen Arbeitszeiten in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie besteht offenbar in einer dauerhaften Deregulierung der Arbeitszeiten. Wir sind offen für innovative Lösungen und haben einen Tarifvertrag vorgeschlagen, der betrieblich angepasste Modelle der Arbeitszeitverkürzung ermöglicht. Ein Entgegenkommen von der Arbeitgeberseite war auch am 11. Juni nicht zu verzeichnen. Jetzt tickt die Uhr! Es gibt noch eine Chance, beim letzten Gesprächstermin Ende Juni ein Ergebnis zu erreichen. Bisher haben sich die Arbeitgeber den aus dem Fußball bekannten Begriff eines »Chancentod« verdient – die Chance Ende Juni aber sollten sie nutzen, mit der IG Metall eine tragfähige Regelung zu vereinbaren. Sonst wird die Arbeitszeit in der Metall- und Elektroindustrie zum Streitthema im Betrieb.
Am 19. Juni ist betrieblicher Aktionstag in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: Friedenspflicht heißt nicht, diese Provokation der Arbeitgeberverbände stillschweigend hinzunehmen.