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Gesamtbetriebsrat und IG Metall unterstützen CO2-Plan von Opel

09.11.2017 | Der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall haben heute auf einer Pressekonferenz die dem 100-Tageplan zugrundeliegende CO2-Strategie als überlebenswichtigen Baustein für die Zukunft von Opel bezeichnet.

„Die Strategie von GM, die anspruchsvollen CO2-Ziele in Europa ab dem Jahr 2020 mit nur einem Elektrofahrzeug, dem Ampera-E zu erreichen, wurde von der Arbeitnehmervertretung seit mehr als zwei Jahren als völlig unrealistisch kritisiert“, sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug. „Aber leider gibt es keine ‚wirtschaftliche‘ Mitbestimmung, die uns als Arbeitnehmervertretung eine effektive Einflussnahme bei diesem Thema ermöglicht hätte.“ Das „Konzernregal“ sei bezüglich alternativer Antriebe leer gewesen und Opel sei eine eigene Entwicklung von Zukunftstechnologien untersagt worden, so Schäfer-Klug weiter. Dies sei nun anders: PSA verfüge über eine klare CO2-Strategie, die Opel helfe einen nachhaltigen Zukunftsplan zu präsentieren. Voraussetzung dafür sei die schnellstmögliche Umstellung der Opel-Fahrzeuge von GM- auf PSA-Architekturen bei gleichzeitig klaren Verantwortlichkeiten für das Opel-Entwicklungszentrum in Rüsselsheim.

„Gerade jetzt zeigt sich der Wert der Tarifverträge der IG Metall bei Opel. Sie geben den Beschäftigten und den Standorten einen wichtigen Schutz. Die Umsetzung der von der Opel Automobile GmbH übernommenen Tarifverträge muss auch im neuen Konzern Kernbestandteil des Unternehmensplans sein. Anpassungen, wie zum Beispiel der Wechsel auf PSA-Architekturen in den Werken oder neue Projektbelegungen im Entwicklungszentrum, können verhandelt werden, solange bestehende Zusagen gleichwertig ersetzt werden“, sagte der IG Metall-Bezirksleiter Jörg Köhlinger. Die IG Metall habe sich solchen Anpassungen der Tarifverträge auch in der Vergangenheit nie verschlossen. In den bevorstehenden Verhandlungen werde sich nun zeigen, wie PSA-Chef Carlos Tavares sein Wort gegenüber den Beschäftigten und der Regierung halten wird.

Schäfer-Klug ergänzte: „Die heute gemachten Ankündigungen über die Einführung von PSA- Architekturen in den Fahrzeugwerken Rüsselsheim und Eisenach, die Belegung der Motorenfertigung in Kaiserslautern mit einem PSA-Motor und die ersten Kompetenzzusagen für das Entwicklungszentrum Rüsselsheim bilden eine gute Basis für unsere Verhandlungen.“

Auch die mit dem Wechsel zu PSA-Architekturen verbundenen Produktivitätssteigerungen werden von der IG Metall grundsätzlich unterstützt. „Die IG Metall hat sich gegenüber sinnvollen Produktivitätssteigerungen in der Automobilindustrie nie verweigert“, führte Köhlinger aus.

Eine wichtige Voraussetzung für die Verhandlungen sei, dass das Management die Belegschaft über die Unternehmenssituation und seine konkreten Maßnahmenpläne, die es mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall verhandeln wolle, informiert, erklärten Schäfer-Klug und Köhlinger. „Der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen über 2018 hinaus und die Zusage, keine Werke schließen zu wollen, sind ein Anfang, auf dessen Basis wir die kommenden Verhandlungen aufbauen können“, führten Schäfer-Klug und Köhlinger aus. „Es wird sich jetzt zeigen, ob PSA - anders als der bisherige Eigentümer GM - eine Sanierung nicht in erster Linie auf dem Rücken der Belegschaft betreibt“, erklärten beide abschließend.

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Gesamtbetriebsrat Opel Automobile GmbH

D-65423 Rüsselsheim, Tel. (06142) 7-69996 / 7-71888, Telefax 7-78159

 

IG Metall-Bezirksleitung Mitte, Pressestelle

Wilhelm-Leuschner-Str. 93, 60329 Frankfurt, Tel. (069) 6693 3303

Von: cb

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