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IG METALL EISENACH DISKUTIERT ZU TRANSFORMATION DER INDUSTRIE UND ANFORDERUNGEN AN DIE LANDESPOLITIK

25.09.2019 | Delegiertenversammlung der IG Metall Eisenach Frankfurt am Main/ Eisenach. Im Mittelpunkt der Delegiertenversammlung der IG Metall Eisenach standen Anfang dieser Woche die Umbrüche in der Automobil- und Zuliefererindustrie Thüringen sowie entsprechende Anforderungen an die Landesregierung

„In den vergangenen 36 Monaten sind allein in Westthüringen über 2.500 Arbeitsplätze in der Automobil- und Zuliefererindustrie abgebaut worden“, sagte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Eisenach, Uwe Laubach. „Und dieser Arbeitsplatzabbau wird in den kommenden Monaten weitergehen. Die Industrieregion Westthüringen ist in hohem Maße abhängig von diesem Industriezweig, wir brauchen dringend entsprechendes Handeln der Landesregierung.“

Der Leiter des IG Metall-Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger dazu: „Wir erleben bundesweit jeden Tag neue Negativmeldungen aus den großen Zuliefererunternehmen, ganze Standorte sollen geschlossen werden oder massiv Arbeitsplätze abbauen, obwohl sie über Jahrzehnte hinweg profitabel gearbeitet haben. So manch namhaftes Unternehmen versucht gerade, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Das können und werden wir nicht kampflos hinnehmen. Die IG Metall in Eisenach ist gut organisiert, das ist angesichts der Herausforderungen für die Region sehr wichtig.“

In Eisenach betreffe der Arbeitsplatzabbau bislang hingegen im wesentlichen Betriebe der Automobil- und Zuliefererindustrie, die nicht konzerngebunden sind, fügt Uwe Laubach hinzu. Allerdings seien auch die in hohem Maße vom Verbrennerantrieb abhängig. In vielen Fällen sei schon jetzt ein Rückgang von Abrufen und Aufträgen zu verspüren, zudem litten sie unter geringen Margen.

Gerade die Landesregierung sei jetzt gefordert, so beide Gewerkschafter. Uwe Laubach kritisiert: „Die Thüringer Automobil- und Zuliefererindustrie hat viele Stärken und daher auch viele Chancen. Dass sie weitgehend aus Tochterunternehmen westdeutscher Konzerne besteht und von deren Entscheidungen abhängig ist, ist ein großes strukturelles Problem, das aus unserer Sicht von der Landespolitik unterschätzt wird.“ Jörg Köhlinger: „Die IG Metall hat eine Reihe von Vorschlägen gemacht, mit deren Hilfe die Transformationsprozesse bewältigt werden können. Die Förderpolitik muss auch in Thüringen daraufhin überprüft werden, wie sie schneller und direkter Unternehmen dabei unterstützen kann, die Umbruchprozesse zu meistern. Darüber hinaus fordern wir stärkere öffentliche Hilfen in Krisenfällen, auch daraufhin muss sich die Förderlandschaft verändern.“

Mit Blick auf die Landtagswahl im Oktober sagten Köhlinger und Laubach: „Die Wahl der AfD wird von vielen als Stimme des Protestes verstanden. Tatsächlich gibt es vieles auch in Thüringen, gegen das protestiert werden muss. Deshalb treten wir Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Veränderungen ein, für Veränderungen auf der Basis von Solidarität und Respekt. Eine Politik der Spaltung und Demagogie, wie die Höcke-AfD sie in Thüringen betreibt, steht dem entgegen. Die IG Metall ist parteipolitisch unabhängig, aber nicht gleichgültig. Wir rufen die Beschäftigten der Thüringer Metall- und Elektroindustrie dazu auf, mit den Gewerkschaften und den demokratischen Parteien gemeinsam die Zukunft zu gestalten.“

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Von: cb

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