21.01.2025 | Frankfurt am Main – 6,5 Prozent mehr Geld in einem Jahr: Mit dieser Forderung startet die IG Metall die Tarifrunde in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie.
Außerdem sollen Beschäftigte mit einem Monatseinkommen unter 3000 Euro mit mindestens 200 Euro mehr überproportional entlastet werden. Darauf drängt der IG Metall-Vorstand mit einem Beschluss am Dienstag. Für ihren Einsatz für Tarifbindung pocht die Gewerkschaft zudem auf einen Bonus für IG Metall-Mitglieder.
Beschäftigten-Befragung: Stress und Belastungen grassieren
In einer Befragung der IG Metall unter 3500 Beschäftigten adressierten 69 Prozent den Ausgleich ihrer gestiegenen Lebenshaltungskosten als akut. 67 Prozent zufolge ist die wirtschaftliche Lage ihrer Betriebe solide bis gut; 4 Prozent sehen die betriebliche Lage als „sehr gut“ an. 88 Prozent der Beschäftigten beklagen zunehmenden Stress und Krankheit durch Arbeitskräftemangel. Zwei von drei Befragten (60 %) erwägen einen Jobwechsel.
Beim Tarifabschluss im Jahr 2023 erzielte die IG Metall 8,1 Prozent höhere Monatslöhne in zwei Stufen. Neben höheren Entgelten fordert die IG Metall, die Regelungen zur Altersteilzeit in den Betrieben fortzuführen und auszuweiten.
Die Forderung gilt für die 100.000 Beschäftigten in der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie. 51.000 Beschäftigte profitieren unmittelbar von einem Tarifvertrag. Die Branche umfasst textile traditionelle Textilhersteller über Automobilzulieferer bis hin zu Hygiene-/Medizinprodukte- und technische Textilhersteller. Die erste Tarifverhandlung findet am 30. Januar 2025 in Frankfurt statt. Die Friedenspflicht endet Ende Februar. Ab 1. März sind Warnstreiks möglich.