17.06.2019 | Frankfurt am Main/Raunheim. Am morgigen Dienstag findet in Raunheim die nächste Tarifverhandlung für das hessische Kraftfahrzeughandwerk statt. Josef Windpassinger, Verhandlungsführer der IG Metall, fordert: „Die hessischen Arbeitgeber müssen sich morgen deutlich bewegen. Sie haben bisher ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt, das bei weitem nicht ausreicht. Die Erwartungen unserer Kolleginnen und Kollegen sind deutlich höher, fast 2.000 Kfz-Handwerker haben sich dafür in Hessen in Warnstreiks eingesetzt.“
Die IG Metall fordert 5 Prozent mehr Geld sowie eine überproportionale Erhöhung der
Ausbildungsvergütungen bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt
zwei unterschiedliche Angebote vorgelegt:
Für die Auszubildenden bieten die Arbeitgeber 30 Euro mehr pro Ausbildungsjahr zum 1. August
2019 und 20 Euro mehr ab 1. Oktober 2020.
Noch einmal Josef Windpassinger: „Wir wollen einen fairen Anteil an den Gewinnen der Betriebe.
Dafür haben sich die Beschäftigten in Warnstreiks und bei anderen Aktionen eingesetzt.
Hauptorte waren Kassel, Fulda, Darmstadt und Frankfurt. Sollten die Arbeitgeber morgen nicht
einen großen Schritt auf uns zugehen, werden wir die Aktionen fortsetzen.“
Die Tarifverträge im hessischen Kfz-Handwerk gelten für etwa 12.500 Beschäftigte in über 150
Betrieben. Sie werden auf Seiten der Arbeitgeber von der Tarifgemeinschaft des hessischen
Kraftfahrzeuggewerbes geführt, die sich 2017 gebildet hatte. Da dieser Tarifgemeinschaft nicht
alle Kfz-Betriebe angehören, kämpft die IG Metall seit zwei Jahren auch darum, die Tarifbindung im
hessischen Kfz-Gewerbe auszuweiten.