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IG Metall fordert mehr Zeitsouveränität

29.03.2017 | Der Bezirksleiter des IG Metall Bezirks Mitte, Jörg Köhlinger, weist die arbeitszeitpolitischen Aussagen von HESSENMETALL zurück.

panthermedia

»Der Versuch des Arbeitgeberverbandes Hessenmetall, die Bereitschaft der Arbeitnehmer zur Flexibilität gegen sie zu verwenden, ist sehr durchschaubar: Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie wollen uneingeschränkt über die Arbeitszeit verfügen und Schutzrechte abschaffen«, wirft Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall Mitte, den hessischen Arbeitgebern vor. »In ihrem Fokus stehen allein die betrieblichen Bedarfe und nicht die Bedürfnisse der Beschäftigten. Fest steht: Wir brauchen im modernen Sozialstaat mehr Zeitsouveränität für die Beschäftigten und nicht weniger. Das geht nur verbindlichen Regelungen und Anspruchsgrundlagen.«

Köhlinger nimmt damit Bezug auf eine Umfrage der Metallarbeitgeberverbände, die am heutigen Mittwoch von Hessenmetall vorgestellt wurde und u.a. aussagt, dass 77 Prozent der Arbeitnehmer bereit wären, auf die gesetzliche Obergrenze von zehn Stunden des Arbeitstages zu verzichten, 52 Prozent auf die gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeit von elf Stunden zwischen zwei Schichten.

»Dass der heutige Arbeitsalltag oft zum Verstoß gegen diese gesetzlichen Vorschriften führt, darf nicht zum Einverständnis der Beschäftigten uminterpretiert werden«, so Köhlinger. Die IG Metall hat kürzlich eine Betriebsrätebefragung unter mehr als 2.100 Betriebsräten durchgeführt, die zu ganz anderen Aussagen geführt hat: Notwendig sehen Betriebsräte zum Beispiel die deutliche Ausweitung der Möglichkeiten zur Reduzierung der Arbeitszeiten bei Weiterbildung, Kindererziehung und Pflege. Hier seien die Tarifparteien, aber auch der Gesetzgeber zum Handeln aufgefordert.

Pressemitteilung

Von: sm

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