03.04.2025 | Die IG Metall Mitte und die Saarstahl AG haben sich auf Eckpunkte für einen Transfertarifvertrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung verständigt. Vor dem Hintergrund der aktuell sehr schwierigen Lage soll der Tarifvertrag eine Brücke in eine sichere Zukunft ermöglichen. Die Tarifvertragsparteien sind sich einig, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und die Standorte nachhaltig abzusichern. Sollten die IG Metall-Mitglieder dem Transfertarifvertrag auf der Grundlage des Eckpunktepapiers zustimmen, hat der Tarifvertrag eine Laufzeit bis Ende 2027.
Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall Mitte und Verhandlungsführer, sieht das Eckpunktepapier als entscheidenden Schritt zur Sicherung der Saarstahl AG. „Vor dem Hintergrund einer dramatischen Situation haben wir mit dem Eckpunktepapier einen Kompromiss erarbeitet, der für die Belegschaft schmerzhaft ist. Wir sind dem Unternehmen entgegengekommen, weil alles andere den Verlust von Arbeitsplätzen bedeutet hätte. Aber zum Jubeln ist das nicht, deswegen werden wir die Mitglieder der IG Metall befragen, ob sie diesen Weg mitgehen können.“
Das Eckpunktepapier sieht vor, dass die bereits vereinbarte Tariferhöhung von 5,5 Prozent mit der April-Abrechnung ausgezahlt wird und das Weihnachts- und Urlaubsgeld unangetastet bleibt. Die Auszubildenden werden weiterhin unbefristet übernommen. Beschäftigte, die zum 1. Mai 2025 Mitglied der IG Metall sind, erhalten 2027 und bis zum Ende der Laufzeit drei zusätzliche Urlaubstage.
Die Arbeitszeit wird kollektiv schrittweise reduziert: 2025 auf 32 Stunden, ab 2026 auf 33 Stunden und 2027 auf 34 Stunden pro Woche. Die Bezahlung erfolgt entsprechend der gekürzten Arbeitszeit. Die jeweiligen Schichtpläne werden beibehalten. In ein zusätzliches Transformationskonto sind 24 Schichten einzubringen. Die Tarifvertragsparteien sind sich einig, dass eine Regelung für soziale Härtefälle auf betrieblicher Ebene gestaltet wird.
Die Tarifkommission hat das Eckpunktepapier beraten und die Verhandlungsführung beauftragt, auf dieser Grundlage einen Transfertarifvertrag zu erarbeiten. Am Montag (7.04.) wird die Kommission dazu ihr Votum abgeben. Von Dienstag bis einschließlich Sonntag (8.04. bis 13.04.) finden Informationsveranstaltungen und eine Mitgliederbefragung statt. Am Montag (14.04.) erfolgt die Auszählung der Befragung.