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IG METALL UND BETRIEBSRAT WOLLEN UM DIE CONTINENTAL AUTOMOTIVE-ARBEITSPLÄTZE IN BABENHAUSEN KÄMPFEN

26.09.2019 | „Vorstand soll Verantwortung für die Beschäftigten übernehmen“ Frankfurt am Main/ Babenhausen. Heftige Kritik an den gestern veröffentlichten Plänen vom Continental-Vorstand üben die IG Metall und der Betriebsrat in Babenhausen.

Der Bezirksleiter der IG Metall Mitte, Jörg Köhlinger, sagt in einer ersten Stellungnahme: „Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat haben einer Schließung von deutschen Standorten nicht zugestimmt. Und wir werden einen Kahlschlag in Babenhausen auch nicht kampflos akzeptieren. 3.700 Kolleginnen und Kollegen arbeiten dort engagiert und, wenn die Konjunktur es erfordert, weit über die Belastungsgrenzen hinaus. Und nun, da die Konjunktur nachlässt, erfahren sie vom geplanten Kahlschlag in Südhessen. Das steht mit guter Unternehmensführung nicht im Einklang. Die IG Metall erwartet, dass der Continental-Vorstand Verantwortung für die Beschäftigten übernimmt und nicht nur für den Börsenkurs. Wir werden uns auf einen harten Konflikt in Babenhausen einstellen.“

Jochen Homburg, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Darmstadt fügt hinzu: „Genau in diesem Jahr wird der Ergänzungs-Tarifvertrag am Standort Babenhausen auslaufen. Die von den Beschäftigten erbrachten Beiträge hat der Conti-Vorstand in den vergangenen Jahren gern mitgenommen. Und jetzt soll bei der ersten Schwierigkeit am Markt geschlossen werden? Eine solch unverhältnismäßige Schließung wird auf unseren massiven Widerstand stoßen.“

Schließlich Roland Weihert, Vorsitzender des Betriebsrates: „Wir können das Vorgehen des Vorstandes nicht verstehen und akzeptieren. Unsere Geschäftsführung hat keinerlei Zukunftsvisionen und auch keinen Plan, wie wir Arbeitsplätze in Babenhausen sichern können. Aus reiner Profitgier will man nun die Arbeitsplätze der Kolleginnen und Kollegen opfern. Wir werden um jeden Arbeitsplatz in Babenhausen kämpfen.“

Zum Hintergrund: Conti hatte am gestrigen Tag angekündigt, “notwendige Strukturanpassungen“ unter anderem in Babenhausen (Deutschland) zu prüfen und sich bis Ende 2025 schrittweise aus der dortigen Serienproduktion zurückzuziehen. Außerdem sollen dort „die Kosten in der Entwicklung auf ein wettbewerbsfähiges Niveau“ gesenkt werden, dazu „plant der Geschäftsbereich bis Ende 2021 bestimmte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten von Babenhausen an andere Standorte zu verlagern. Betroffen wären von beiden Maßnahmen laut erster Planung insgesamt über 2.200 Arbeitsplätze.“ Derzeit sind in Babenhausen etwa 3.700 Menschen beschäftigt, davon etwas über 2.100 im Produktionsbetrieb und 1.600 in Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb.

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Von: cb

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