25.11.2024 | Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, erinnert einmal mehr daran, dass Gewalt in jeglicher Form, sei es im Privatleben oder am Arbeitsplatz, keinen Platz in der Gesellschaft haben darf. Die aktuellen Zahlen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit, den Schutz von Frauen zu verstärken und umfassende Präventionsmaßnahmen zu ergreifen.
Jede sechste Frau wurde am Arbeitsplatz schon sexuell belästigt, wie eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes zeigt. Die IG Metall setzt sich seit langem dafür ein, die Arbeitswelt gewaltfrei zu gestalten und betriebliche Anlaufstellen im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes vom Arbeitgeber eingerichtet werden. Die Gewerkschaften und Betriebsrätinnen und Betriebsräte initiieren seit Jahren Betriebsvereinbarungen, die partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz fördern. Ziel der Arbeitnehmervertreterinnen ist es, Unterstützungs- und Schulungsangebote für Führungskräfte und Beschäftigte bereitzustellen. Ein Handlungsleitfaden für betriebliche Interessenvertretungen hilft dabei, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz zu verhindern.
Die Frauenkonferenz der IG Metall hat beschlossen, noch stärker auf betrieblicher Ebene zu wirken. Mit der Aktion „Halt zu deiner Kollegin“ werden Männer ermutigt, einzuschreiten, wenn sie Zeuge von übergriffigem Verhalten oder Belästigung werden. Mit einem Aufkleber können sie ihre Unterstützung offen zeigen.
Im IG Metall Bezirk Mitte finden heute (25.11.) in vielen Betrieben Aktionen zum sogenannten „Orange Day“ statt. Bereits am Sonntag hat die Geschäftsstelle Kaiserslautern den Aufschlag gemacht und mit einer Aktion in der Innenstadt auf das Problem der zunehmenden Gewalt an Frauen in Partnerschaften aufmerksam gemacht. Mit den Worten "Wir schenken dir Licht" verteilten die Gewerkschafterinnen selbstgenähte Stoffbeutel an Frauen. In den Beuteln befand sich ein Teelicht und die Informationen zum Hilfetelefon und die Kontaktdaten des Frauenteams der IG Metall Kaiserslautern. Auch bei SMA in Nordhessen haben die Vertrauensleute eine Aktion auf die Beine gestellt und im Betrieb über Anlaufstellen und Hilfsangebote für von Gewalt betroffenen Frauen informiert. Auch bei SMA in Nordhessen haben die Vertrauensleute eine Aktion auf die Beine gestellt und im Betrieb über Anlaufstellen und Hilfsangebote für von Gewalt betroffenen Frauen informiert.
Prävention und Schutz vor häuslicher Gewalt
Das Übereinkommen des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention) ist in Deutschland seit 2018 in Kraft. Dennoch bestehen nach wie vor eklatante Lücken in der Gesetzgebung, den Hilfestrukturen und deren Finanzierung. Die Bundesregierung muss die Istanbul-Konvention vorbehaltlos und wirksam umsetzen und das Hilfesystem bedarfsgerecht ausbauen. Um den Vorgaben der Istanbul-Konvention gerecht zu werden, fehlen in Deutschland allerdings 14.000 Plätze in Frauenhäusern. Darüber hinaus müssen Präventionsmaßnahmen verstärkt werden, um Gewalt gegen Frauen bereits im Vorfeld zu verhindern. Dazu zählen Aufklärungskampagnen, Gewaltpräventionsarbeit in Schulen und eine stärkere Sensibilisierung der Gesellschaft für dieses Problem.
Gemeinsam für eine gewaltfreie Zukunft
Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen erfordert ein gemeinschaftliches Handeln aller gesellschaftlichen Akteure. Nur wenn Politiker, Sicherheitsbehörden, Justiz, Zivilgesellschaft, Arbeitgeber, Gewerkschaften und jeder Einzelne Verantwortung übernehmen und entschlossen handeln, kann die besorgniserregende Entwicklung gestoppt werden.