Drittes Tarifgespräch Arbeitszeit Ost

Keine Einigung um jeden Preis!

06.05.2019 | Am 3. Mai verhandelten die ostdeutschen Tarifparteien der Metall- und Elektroindustrie ein drittes Mal über die Angleichung der wöchentlichen Arbeitszeiten in Ostdeutschland. Im April hatten sich die Arbeitgeberverbände und die IG Metall auf das Ziel erständigt, im ersten Halbjahr 2019 für alle ostdeutschen Tarifgebiete eine Tarifregelung zur Angleichung zu erreichen.

In den Verhandlungen wurde am 3. Mai scharf und kontrovers über die gegensätzlichen Vorstellungen diskutiert. Die IG Metall will eine tarifliche Regelung zu einer Verkürzung der Arbeitszeit, die verbindlich bei den Beschäftigten ankommt.


Dafür braucht es einen Tarifvertrag mit klar definierten Zeiträumen zur Absenkung der Arbeitszeit. Das Modell der IG Metall sieht vor: Bis 2030 muss die Arbeitszeitverkürzung in allen tarifgebundenen Betrieben vollständig
umgesetzt sein. Der Tarifvertrag soll einen zeitlichen Korridor zur Einführung der 35-Stundenwoche regeln. »Dieses Modell enthält bereits weitgehende Kompromisslinien und damit ein deutliches Angebot an die  Arbeitgeber «, sagte Jörg Köhlinger, Bezirksleiter im Bezirk Mitte der IG Metall. Und weiter: »Es kommt nicht in Frage, die Regelung der Arbeitszeit ausschließlich an die Betriebsparteien zu delegieren. Die Arbeitgeber sind jetzt aufgefordert, über tarifliche Lösungen zu verhandeln, die betriebliche Flexibilität ermöglichen. Unser Ziel bleibt die Angleichung der Arbeitsbedingungen unserer Kolleginnen und Kollegen.«

Dem Vorhaben der Arbeitgeber, aus der Arbeitszeitverkürzung eine dauerhafte Verlängerung der  Wochenarbeitszeit zu machen, hat die Gesprächskommission der IG Metall eine klare Absage erteilt. »Die Arbeitgeber müssen sich jetzt bewegen und die Signale der Belegschaften ernst nehmen«, sagte Jörg Köhlinger. Entscheidend wird das nächste Gespräch mit den Arbeitgebern am 21. Mai in Berlin sein. »Bis dahin erwarten wir einen konstruktiven Vorschlag, um das gemeinsame Ziel einer Einigung im ersten Halbjahr zu ermöglichen. Eine Einigung um jeden Preis wird es aber mit uns nicht geben «, so Jörg Köhlinger. Am 16. Mai werden die Tarifkommissionen der ostdeutschen IG Metall Tarifgebiete in Berlin über die weitere Strategie  beraten.

Vom 6. bis 10. Mai zeigen wir in den ostdeutschen Betrieben mit gezielten Aktionen, dass die Belegschaften für die 35-Stundenwoche einstehen.

Tarifschnellinfo

Von: cb

Unsere Social Media Kanäle