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Keine Lösung unter der Regie von Gesamtmetall

23.06.2019 | Insgesamt 13 Stunden lang verhandelten IG Metall und Ost-Arbeitgeberverbände am 21. und 22. Juni 2019 in Potsdam. Am Ende stand die Erkenntnis: Unter der Regie von Gesamtmetall wird es zu keiner Einigung kommen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Arbeitgeberverbände verweigern die Angleichung der Arbeitsbedingungen in den ostdeutschen Tarifbezirken. Wir müssen nach sechs Verhandlungen feststellen, dass unter der Regie von Gesamtmetall keine Angleichung der Arbeitszeiten möglich ist. Die Arbeitgeberverbände, auch der VMET, wollen stattdessen den Osten als Einfallstor für eine Deregulierung der Arbeitsbedingungen nutzen, statt einen Beitrag für die Angleichung der Arbeitsbedingungen zu leisten. Stattdessen haben sie vorgeschlagen, dass statt einer Reduzierung sogar eine dauerhafte Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden und mehr in den ostdeutschen Betrieben möglich wäre. Das ist die bittere Erkenntnis nach den Gesprächen, die wir seit März 2019 geführt haben. Eine solche Behandlung der ostdeutschen Beschäftigten ist mit der IG Metall nicht verhandelbar. Ein Systemwechsel, der verbindliche tarifliche Standards betrieblicher Beliebigkeit überlässt, ist für uns kein Weg.

Die IG Metall wird weiter für eine flächendeckende Einführung der 35-Stunden-Woche in der Thüringer Metall- und Elektroindustrie eintreten. Wir fordern den Verband der Metall- und Elektroindustrie Thüringen dazu auf, mit uns bis September 2019 eine tragfähige Lösung zu erarbeiten. Wir werden die Arbeitszeitverkürzung Betrieb für Betrieb auf die Tagesordnung setzen, um den Druck auf den VMET zu erhöhen. Bosch, BMW, Zeiss, Kaeser, Schuler, Siemens: In all diesen Konzernen und Unternehmen gelten werden die Beschäftigten unterschiedlich behandelt, arbeiten die einen 35, die anderen 38 Stunden pro Woche. Das bleibt schlicht inakzeptabel.

Jörg Köhlinger
Bezirksleiter IG Metall Bezirk Mitte

Tarifschnellinfo

Von: cb

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