Arbeitgeber verhindern tarifliche Regelungen für dual Studierende

Köhlinger: „Fachkräftemangel beklagen und tarifliche Regelungen blockieren passt nicht zusammen.“

24.02.2022 | Frankfurt am Main – Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland sind nicht bereit, gute tarifliche Arbeitsbedingungen für dual Studierende zu schaffen. Das ist das Ergebnis eines heute ergebnislos beendeten Gesprächsprozesses über tarifliche Regelungen für junge Menschen, die eine betriebliche Ausbildung mit einem Studium kombinieren.

Jörg Köhlinger

Jörg Köhlinger, Leiter des IG Metall Bezirks Mitte, bezeichnete die Weigerung der Arbeitgeber gegenüber der Vereinbarung von tariflichen Bedingungen als völlig unverständlich: „Fachkräftemangel beklagen und tarifliche Regelungen blockieren passt nicht zusammen. Diese Haltung richtet sich nicht nur gegen die jungen, engagierten Menschen, sie ist vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels auch völlig irrational. Wer gut ausgebildete Menschen an sein Unternehmen binden will, sollte attraktive Arbeits- und Leistungsbedingungen bieten. Tarifverträge sind davon ein integraler Bestandteil.“

Die Tarifgespräche waren im Abschluss der vergangenen Tarifbewegung 2021 vereinbart worden. Ziel der IG Metall Mitte war es, eine Tarifbindung für dual Studierende ähnlich der für Auszubildende zu erzielen. Zu dieser Modernisierung des Tarifvertragssystems waren die Arbeitgeber leider nicht bereit. Die Gespräche wurden nach zwei Runden am heutigen Donnerstag beendet, da kein Einigungswille auf der Arbeitgeberseite erkennbar war. Die IG Metall Jugend und die Tarifkommission werden nun das weitere Vorgehen beraten und den Druck in den Betrieben erhöhen.

Von: rb

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