Medieninformation

Metall-Beschäftigte wollen andere Arbeitszeitregelungen

21.07.2017 | IG Metall Bezirk Mitte befragte über 8.000 Beschäftigte der Thüringer Metall- und Elektroindustrie. Frankfurt am Main/Erfurt, 21. Juli 2017. Mehr als 80 Prozent der Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie Thüringens wünscht sich andere Arbeitszeiten.

Das ist das Ergebnis einer Befragung der IG Metall, an der sich etwa 8.500 Arbeitnehmer im Freistaat beteiligt haben. Zwar seien laut Befragung fast 60 Prozent der Beschäftigten mit ihren aktuellen Arbeitszeiten zufrieden, doch ist die Zufriedenheit damit signifikant geringer als in westlichen Bundesländern. „Wunsch und Wirklichkeit liegen bei den Arbeitszeiten in Thüringen weit auseinander“, sagt Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall Mitte, die für Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständig ist. Gefordert werde vor allem eine bessere Planbarkeit der Arbeitszeiten, um Arbeit und Privates besser vereinbaren zu können. „50 Prozent der Thüringer Metallbeschäftigten arbeiten laut unserer Befragung im Schichtbetrieb, das sind elf Prozent mehr als in im westlichen Teil unseres Bezirks“, erläutert Köhlinger. Davon wiederum mehr als ein Drittel im Dreischichtbetrieb und weitere 23 Prozent im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr, also auch an Wochenenden. Auch diese Zahlen seien ungleich höher als in anderen Bundesländern. „Sehr verbreitet scheinen in Thüringen sowohl eine kurzfristige Absage von Schichten, vor allem aber die kurzfristige Planung von Zusatzschichten. Was erfreulich für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen ist, hat erheblichen Einfluss auf die Erholung und die Freizeit der Beschäftigten – die werden nämlich immer wieder sehr kurzfristig beeinträchtigt“, fasst Köhlinger Ergebnisse der Studie zusammen.

Ausgeprägt sei daher insbesondere der Wunsch, die Arbeitszeiten zeitweise absenken zu können, etwa für die Erziehung von Kindern, die Pflege von Angehörigen oder berufliche Weiterbildung. Dabei bleibe auch die Angleichung der Wochenarbeitszeiten in den neuen Bundesländern an die der alten auf der Tagesordnung: Für 77,8 Prozent der Befragten in Thüringen sei dies eine wichtige Perspektive, für 13,3 Prozent „eher wichtig“. „Die Beschäftigten wollen Arbeitszeiten, die zum Leben passen. Sie wollen auch dann Flexibilität, wenn es um ihre Belange geht.“ Um solche Forderungen durchzusetzen, bereite sich die IG Metall auch in Thüringen schon jetzt intensiv auf die Ende des Jahres beginnenden Tarifverhandlungen  in der Metall- und Elektroindustrie vor.

Medieninformation

Von: cb

Unsere Social Media Kanäle