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Ohne Annäherung: Erste Tarifverhandlung für die Metall- und Elektroindustrie Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland

16.11.2017 | Frankfurt am Main / Mainz. Mit dem ersten Verhandlungstermin am heutigen Donnerstag in Mainz ist die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie für die etwa 400.000 Beschäftigten der Branche in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland eröffnet. Vor Beginn demonstrierten mehr als 500 Metallerinnen und Metaller für die Tarifforderungen der IG Metall.

Verhandlungsführer Jörg Köhlinger erläuterte dann in den Verhandlungen zunächst die Forderungen, welche die Tarifkommissionen am 24. Oktober beschlossen hatten: Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 6 Prozent für 12 Monate, individuelle Rechtsansprüche für die Arbeitnehmer, die Wochenarbeitszeiten temporär auf bis 28 Stunden verkürzen zu können, Teilentgeltausgleiche für Beschäftigte in besonders belastenden Arbeitszeitsystemen sowie bei Kindererziehung und Pflege in der Familie.

Die Arbeitgeber wiesen die Positionen der IG Metall nicht nur zurück, sondern skizzierten eigene Vorstellungen zu einer angeblichen „Modernisierung der Arbeitszeit“. Jörg Köhlinger, Verhandlungsführer für die IG Metall, zeigt sich darüber empört: „Die Arbeitgeber haben die Zeichen der Zeit, die begründeten Ansprüche der Arbeitnehmer an angemessenen Entgelterhöhungen im achten Jahr des wirtschaftlichen Aufschwungs und an eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Leben offenbar nicht erkannt“. Mit ihren Forderungen wolle die IG Metall die Arbeitswelt der Zukunft gestalten, die Arbeitgeber streben demgegenüber offenbar zurück ins vorige Jahrhundert. „Sie haben uns eine Reihe von Punkten vorgetragen, zu denen sie Veränderungsbedarf reklamieren. Diese Punkte kann man wie folgt zusammenfassen: Mehr arbeiten für weniger Geld. Das hat nichts mit dem Begriff „modern“ zu tun, es wäre stattdessen ein arbeitspolitisches Rollback, das kann ich nicht wirklich ernstnehmen. Dafür wird die IG Metall jedenfalls nicht zur Verfügung stehen.“

Das Tarifgebiet Thüringen, das ebenfalls zur IG Metall Mitte zählt, startet am 22. November in Arnstadt mit den Verhandlungen. Der nächste Verhandlungstermin für die Metall- und Elektroindustrie der Mittelgruppe findet am 6. Dezember statt. Insgesamt sind in den vier Bundesländern 420.000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie in tarifgebundenen Unternehmen beschäftigt.

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Von: cb

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