IG Metall fordert 5 Prozent höhere Entgelte, Umfrage: Viele Beschäftigte drohen abzuwandern

Tarifforderung Holz- und Kunststoff-Industrie: Fachkräfte sichern, Kaufkraft stärken!

22.10.2025 | Frankfurt am Main – Fünf Prozent höhere Entgelte und für den Nachwuchs überproportional mehr: Mit dieser Forderung startet die IG Metall die Tarifrunde für die Holz- und Kunststoff-Industrie.

Symbolbild. Foto: IG Metall

„Die Forderungen unserer Mitglieder sind fair und absolut berechtigt. Wer als Arbeitgeber bestehen und Fachkräfte halten will, muss attraktiv bleiben und die Kaufkraft der Beschäftigten stärken,“ begründet Jan-Paul Grüner, IG Metall-Verhandlungsführer in Mitte den Beschluss.

Für die Beschäftigten in Thüringen fordert die IG Metall zusätzlich eine Angleichungskomponente.
Die Entgeltunterschiede zwischen Thüringen und vielen westlichen Bundesländern sind noch immer erheblich. Die IG Metall erwartet von den Arbeitgebern mit einem spürbaren Angleichungs-Schritt ein Zeichen des Respekts und der Wertschätzung.

Die Branche zählt bundesweit 166.000 Beschäftigte der Holz-, Möbel- und Kunststoff-Industrie: bei Kfz-Zulieferern und Herstellern etwa von Küchen, Caravans bis hin zu Klavieren.

Jobwechsel für jeden Zweiten ein Thema

Laut einer Umfrage der IG Metall unter 4.400 Beschäftigten geht es den Betrieben ihrer Branche besser als der Gesamtwirtschaft: Während 59 Prozent die wirtschaftliche Situation im Land als solide bis sehr gut wahrnehmen, stellt sich die Auftrags- und Ertragslage in den Betrieben der Branche für 75 Prozent weitaus positiver dar. Gleichzeitig leiden die Betriebe unter Arbeits- und Fachkräftemangel, der sich durch Abwanderung der Beschäftigten zu verstärken droht: Mit 45 Prozent denkt fast die Hälfte der Beschäftigten sind unzufrieden in ihrem Job. Weitere 15 Prozent sind durch Bewerbungen bei anderen Unternehmen konkret auf dem Absprung.

38.000 Beschäftigte profitieren bundesweit direkt vom Flächen-Tarifvertrag der IG Metall. Dazu kommen noch zahlreiche Betriebe mit einer mittelbaren Wirkung des Tarifvertrags, die sich mit oder ohne Haus-Tarifvertrag an den Tarifabschlüssen der Gewerkschaft orientieren.

Die ersten Tarifverhandlungen sind ab Mitte November geplant und werden regional geführt. Die Friedenspflicht endet im IG Metall Bezirk Mitte am 13. Dezember.

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