13.03.2020 | Frankfurt a.M./Darmstadt – Die IG Metall Mitte und die Arbeitgeberverbände der Mittelgruppe haben am heutigen Vormittag die Tarifverhandlungen für die 400.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland aufgenommen.
Nach ersten Sondierungsgesprächen im Kontext des „Moratoriums für einen fairen Wandel“ der vergangenen Wochen, ging es nun in der ersten Tarifverhandlung um Fragen der Kaufkraftsicherung, der Standort- und Beschäftigungssicherung und um eine tarifliche Regelung des dualen Studiums.
Jörg Köhlinger, Verhandlungsführer und Leiter des Bezirks Mitte der IG Metall: „Die Herausforderungen für die Metall- und Elektroindustrie haben in den letzten Wochen noch weiter zugenommen. Neben der anstehenden Digitalisierung und veränderter Mobilitätsanforderungen stehen mittlerweile auch konjunkturelle Herausforderungen sehr sichtbar auf der Agenda. Mit den vereinfachten Regelungen zur Kurzarbeit hat die Bundesregierung erste Rahmenbedingungen geschaffen, die kurzfristig dabei helfen, Beschäftigung zu sichern.“ Jetzt seien, so Köhlinger weiter, die Tarifvertragsparteien gefragt, Regelungen zu schaffen, die den Beschäftigten unter anderem eine Aufzahlung für den Fall von Kurzarbeit gewähren. Insgesamt müssten Beschäftigung und Standorte in einer Phase des Wandels gesichert werden.“
Die IG Metall will mit den Arbeitgebern betriebliche Zukunftstarifverträge vereinbaren, die den Wandel der Industrie fair gestalten und den beruflichen Interessen der Beschäftigten nach Qualifizierung und sicheren Arbeitsplätzen entsprechen. Zudem sei es aus volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten notwendig, die Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erhöhen. „Einen Corona-Abschluss wird es mit der IG Metall nicht geben,“ betonte Bezirksleiter Köhlinger am heutigen Freitag in Darmstadt gegenüber den Arbeitgebern.
Hintergrund:
Der IG Metall Bezirk umfasst die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Thüringen. Die Metall- und Elektroindustrie des Bezirks gliedert sich in fünf Tarifgebiete: Hessen, Rheinland-Rheinhessen, die Pfalz, das Saarland und Thüringen.
Die Arbeitgeberverbände der westlichen Tarifgebiete des Bezirks verhandeln als Mittelgruppe mit der IG Metall.
Mit dem Arbeitgeberverband in Thüringen verhandelt die IG Metall separat Tarifverträge. Die erste Tarifverhandlung für die Beschäftigten in Thüringen wird am 17. März in Erfurt stattfinden.
Von den Tarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie profitieren rund 420.000 Beschäftigte in den vier Bundesländern.