Tarifbewegung 2016

Thüringens Metallarbeitgeber bieten 0,9 Prozent an - IG Metall stellt sich auf Warnstreiks ein

18.04.2016 | Für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen liegt ein erstes Angebot der Arbeitgeber in den diesjährigen Tarifverhandlungen vor: 0,9 Prozent und eine nicht tabellenwirksame Einmalzahlung von 0,3 Prozent.

„Das ist kein Angebot, sondern eine offene Kampfansage“, kritisiert Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall und Verhandlungsführer für Thüringen. „Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten tagtäglich harte Arbeit in den Betrieben, erarbeiten die Gewinne, die in diesen Wochen in vielen Jahresabschlüssen veröffentlicht werden. Nun wird uns eine tabellenwirksame Erhöhung von weniger als einem Prozent angeboten. In Summe sind das 23,66 Euro brutto für den Facharbeiter – da bleibt uns nur, uns auf einen harten Konflikt einzustellen.“ Vor der Verhandlung demonstrierten 250 Metaller bei einer Kundgebung der IG Metall in Jena.

In der Metall- und Elektroindustrie Thüringens regelt der Tarifvertrag die Einkommen für etwa 17.000 Beschäftigte. Darüber hinaus ist er in einer Reihe weiterer Betriebe durch Anerkennungstarifverträge wirksam. Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Mit den letzten drei Tarifabschlüssen hatte die Metallgewerkschaft deutliche Reallohnsteigerungen erreicht – und damit in hohem Maße zur Stärkung der Binnenkaufkraft beigetragen. Die Tarifsteigerungen der vergangenen Jahre gelten bei Wirtschaftsforschern als ein wichtiger Beitrag zur stabilen Konjunktur.

Von: cb

Unsere Social Media Kanäle