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Über 8.000 Opelaner streiken für mehr Entgelt und Arbeitszeiten, die zum Leben passen

17.01.2018 | Frankfurt am Main. Am heutigen Mittwoch beteiligten sich im IG Metall Bezirk Mitte bis zum frühen Nachmittag über 8.200 Beschäftigte von Opel Automobile in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach an Warnstreiks.

In Kaiserslautern sprach Jörg Köhlinger als Hauptredner zu den über 1.600 Teilnehmenden »Die Warnstreiks in Kaiserslautern, Rüsselsheim und Eisenach sind nicht nur wichtig für die Durchsetzung unserer Arbeitszeit- und Entgeltforderungen an die Arbeitgeber, sondern auch, um für die eigene Zukunft bei Opel Präsenz zu zeigen. Über 8.000 Opel-Beschäftigte sind heute im Bezirk vor die Werkstore gegangen. Das ist bei der aktuellen Unternehmenssituation ein wichtiges und starkes Signal«, so der Bezirksleiter und Verhandlungsführer.

Morgen, am 18. Januar, findet in Saarbrücken die dritte Verhandlungsrunde für 400.000 Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland statt. »Über 70.000 Kolleginnen und Kollegen haben heute und in den vergangenen Tagen gezeigt, dass die IG Metall für ihre Tarifforderungen streiten wird - bei Opel und auch in anderen Betrieben. Wenn die Arbeitgeber sich morgen nicht bewegen und bei ihrer strikten Ablehnung bleiben, werden wir unsere Warnstreiks nochmals intensivieren«, sagte Köhlinger in Richtung der Arbeitgeber in Hinblick auf die anstehenden Verhandlungen.

Das Forderungspaket der IG Metall umfasst die Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 6 Prozent über eine Laufzeit von 12 Monaten sowie neue Arbeitszeitregelungen, die jedem Beschäftigten das Recht auf zeitweise Verkürzung der Arbeitszeit geben sollen. Beschäftigte in bestimmten familiären Situationen, z.B. Kindererziehung und Pflege, sowie Schichtarbeiter sollen dafür einen Entgeltzuschuss erhalten.

Lothar Sorger, Betriebsratsvorsitzender von Opel Kaiserslautern, betonte: »Wir streiten für gute Flächentarifverträge, die die Einkommens- und Arbeitsbedingungen verbessern. Das ist gerade dann wichtig, wenn betrieblich das Gegenteil versucht wird. Wir verbinden diese Tarifrunde mit den betrieblichen Verhandlungen um Produkt- und Beschäftigungszusagen und sind mit vollem Einsatz dabei«.

Eine eindrucksvolle Großkundgebung der Opelaner und Opelanerinnen fand in Rüsselsheim statt. Dort beteiligten sich heute über 6.600 Beschäftigte am Warnstreik, auf dem Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, als Hauptredner sprach: »Das ist ein starkes Signal für die Tarifrunde und an PSA nach Frankreich. Wir kämpfen gemeinsam für die Zukunft von Opel, für Arbeitszeiten, die zum Leben passen und für mehr Entgelt. Das Geld ist bei den Beschäftigten besser aufgehoben als bei den Großaktionären. 6 Prozent sind drin!«

Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug betonte die Wichtigkeit des Warnstreiks gerade in der aktuellen betrieblichen Situation: »Jeder Arbeitsplatz hat ein Gesicht. Das ist das Motto unserer Kundgebung. Wir wollen eine Zukunft für Opel. Aber die Sanierung von Opel kann nur mit und nicht gegen die Beschäftigte erreicht werden. Wir erwarten, dass die von PSA gemachten Zusagen eingehalten werden.«

Jochen Homburg, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Geschäftsstelle Darmstadt forderte ebenfalls eine belastbare Zukunftsstrategie für den Standort und die Beschäftigten.

Die Warnstreikenden erfuhren auch die Unterstützung der Landespolitik. Der hessische Ministerpräsident, Volker Bouffier, betonte den hohen Stellenwert von Opel für die Land und Region und der Vorsitzende der hessischen SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel, sagte den Beschäftigten seine Solidarität im Kampf für die Tarifforderung und die Zukunft des Automobilherstellers zu.

Zur Stunde findet auch im dritten Standort im Bezirk, in Eisenach, ein Warnstreik der Opel-Beschäftigten statt. Für die etwa 20.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie verhandelt der Bezirk Mitte am Freitag, den 19. Januar, in Erfurt.

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Von: cb

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