16.10.2024 | Bei valeo FTE automotive Möve GmbH in Mühlhausen hat die Produktion am Dienstag für zwei Stunden komplett stillgestanden. Die Beschäftigten des Mühlhäuser Automobilzulieferers sind dem Warnstreik-Aufruf der IG Metall Nordhausen geschlossen gefolgt.
Vorangegangen sind drei ergebnislose Tarifverhandlungen über eine Inflationsausgleichprämie. Zuletzt hatte die Arbeitgeberseite die Forderung der Gewerkschaftsmitglieder gänzlich abgelehnt. „Mit den derzeitigen Löhnen schaffen wir, die laufenden Kosten abzudecken. Anschaffungen darüber hinaus sind nur unter großen Belastungen möglich,“ berichtet einer der Kollegen auf dem Warnstreik.
Der Betriebsrat hatte zuvor versucht, eine Betriebsvereinbarung zur Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie zu erwirken. Das blieb erfolglos, obwohl Prämien an anderen Standorten des Unternehmens gezahlt worden sind. Dort seien sie schließlich in Tarifverträgen vereinbart, so die Geschäftsführung. Dieser Aussage folgend hat die IG Metall Nordhausen bereits im Sommer zu Verhandlungen aufgefordert.
„Wir wissen um die schwierige Lage des Unternehmens. Dennoch erwarten wir ein Zeichen der Geschäftsführung eines Konzerns wie valeo an die Kolleginnen und Kollegen, dass sie mit den Krisenlasten nicht allein gelassen werden. Nicht zuletzt sind die Unternehmen auch auf einen stabilen Binnenmarkt angewiesen. Dass nun nicht einmal ein verhandlungsfähiges Angebot unterbreitet worden ist, macht uns wütend,“ bekräftigt Jenny Rotter, zuständige Gewerkschaftssekretärin.
Sven Meyer, Mitglied der Verhandlungskommission, zeigte sich erfreut über die sehr gute Beteiligung am Ausstand: „Das ist das erste Mal, dass wir einen Warnstreik durchgeführt haben und zeigen, dass wir uns nicht alles gefallen lassen. Dass so viele Kolleginnen und Kollegen dabei waren, stärkt uns den Rücken für die nächste Verhandlungsrunde.“
Diese wird am kommenden Freitag stattfinden.