Medieninformation

»Wir müssen die Werte der Demokratie verteidigen«

01.05.2017 | Frankfurt am Main/Kassel. Die IG Metall im Bezirk Mitte wird sich im Bundestagswahlkampf klar gegen die AfD positionieren.

Das kündigte ihr Bezirksleiter Jörg Köhlinger beim 1. Mai in Kassel an:

»Im Jahr 2017 die gleichen Parolen zu verkünden wie es vor über 80 Jahren die Nationalsozialisten taten – das ist nicht hinnehmbar«. Die IG Metall stehe klar und deutlich für die Interessen der abhängig Beschäftigten – und nicht für Positionen des Rassismus, der Ausgrenzung, des Hasses auf andere Menschen. Köhlinger verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Demonstration zum 1. Mai in Kassel auf dem Halit-Platz startete – benannt nach dem Kasseler Mordopfer der Rechtsextremisten des sogenannten NSU.

Er kündigte auch ein weiteres Eintreten seiner Gewerkschaft für eine andere Rentenpolitik an. Die IG Metall werde vor und nach der Bundestagswahl für flexible Altersgrenzen streiten, und ebenso gegen die weitere Absenkung des Rentenniveaus. Stattdessen sei eine Erhöhung erforderlich:

»Die Rente muss vor Altersarmut schützen, sie muss einen Ruhestand in Würde und ohne finanzielle Sorgen ermöglichen«. Er bezog sich dabei auf die Beschäftigtenbefragung der IG Metall, an der sich jüngst bundesweit mehr als 680.000 Beschäftigte aus etwa 7.000 Betrieben beteiligt haben, über 10.000 auch aus Nordhessen: 85 Prozent der Befragten hätten unzweideutig für ein höheres Rentenniveau votiert, und sie seien auch bereit, dafür höhere Rentenbeiträge zu leisten.

Im Hinblick auf die Tarifbewegung der Metall- und Elektroindustrie im Jahr 2018 führt die IG Metall derzeit eine intensive Diskussion zum Alltag der Arbeitszeiten in den Betrieben: Arbeitszeit werde nicht erfasst und verfalle, knapp zwei Milliarden Überstunden würden jährlich geleistet, fast die Hälfte unbezahlt. Die tatsächliche Handhabung flexibler Arbeitszeiten enge das Privatleben und die Zeit für Familie und Erholung immer stärker ein. Die betriebliche Wirklichkeit gehe immer mehr an dem vorbei, was die Beschäftigten leisten wollen – und was sie leisten können.

»Und die Arbeitgeber fordern nun auch noch, den gesetzlichen Achtstundentag aufzuheben, ebenso die im Arbeitszeitgesetz vorgeschriebene Ruhezeit zwischen zwei Schichten – dagegen steht die IG Metall sehr entschlossen«, kündigt Köhlinger an. Die IG Metall werde daher die Frage der Arbeitszeit weiter intensiv diskutieren, werde sie in der kommenden Tarifbewegung zum Thema machen. »Unser Ziel ist die Rückgewinnung der Souveränität unserer Kolleginnen und Kollegen im Umgang mit der Zeit, ihrer Arbeits- und damit auch ihrer Lebenszeit«.

Medieninformation

 

Von: cb

Unsere Social Media Kanäle