Continental-Teves in Rheinböllen

Ein Erfolg der Solidarität – Zukunft von Continental Rheinböllen

03.05.2021 | Frankfurt am Main/Rheinböllen – Der Druck der vergangenen Woche und die 24-Stunden-Warnstreiks der Beschäftigten haben ihre Wirkung nicht verfehlt: IG Metall und Unternehmen konnten sich auf ein Verhandlungsergebnis für einen Zukunfts- und Sozialtarifvertrag für die Beschäftigten am Continental Standort in Rheinböllen verständigen. Damit wurde ein unbefristeter Streik in letzter Minute verhindert. In der nächsten Woche werden die IG Metall-Mitglieder über die Annahme des Verhandlungsergebnisses abstimmen.

Die Eckpunkte sehen vor, dass Continental den Standort Rheinböllen zu einem Kompetenz- und Produktionszentrum in Europa entwickelt und ausbaut.

Mitglieder der IG Metall können betriebsbedingt bis zum 31. Dezember 2023 nicht gekündigt werden. Bis zum 30. April 2025 wird eine Mindestpersonalbemessung von 315 Beschäftigten vereinbart. Im ersten Quartal 2025 werden die Tarifvertragsparteien im Benehmen mit den Betriebsparteien über die zukünftige Mindestpersonalbemessung ab 2026 am Standort verpflichtend beraten. Schon jetzt ist jedoch klar, dass diese bis 2028 nicht unter 250 Beschäftigten liegen wird. Es wird in diesem Zusammenhang von Continental ein festes Produktionsvolumen garantiert. Als Teil der Zukunftssicherung wird das Unternehmen die Berufsausbildung am Standort weiterhin fördern und auch über Bedarf ausbilden.

Continental, Betriebsrat und IG Metall werden zur nachhaltigen Transformation des Standortes ein TransFair-Zukunftsprojekt am Standort initiieren. Dazu kann auch das Insourcing bisher extern vergebener Produktionsumfänge gehören.

Ingo Petzold, Bevollmächtigter der IG Metall in Bad Kreuznach, zeigte sich mit den Eckpunkten zufrieden und hofft auf die Zustimmung der IG Metall Mitglieder. „Der Druck der vergangenen Wochen hat das Management von Continental an den Verhandlungstisch gezwungen. Ein Kahlschlag konnte damit verhindert werden. Insofern betrachte ich die vorliegenden Eckpunkte als guten Kompromiss.“

Uwe Zabel, Verhandlungsführer des IG Metall Bezirks Mitte, sieht es ähnlich: „Das Ergebnis ist ein Erfolg der Solidarität. Ohne Arbeitsniederlegungen über 24 Stunden hinweg und Warnstreiks hätte Continental den Standort wahrscheinlich platt gemacht. Das haben die Metallerinnen und Metaller verhindert.“

Mit dem Sozialtarifvertrag werden die Bedingungen des altersbedingten Ausscheidens über Altersteilzeitverträge verbessert. So erhalten Beschäftigte, die bis 31. Dezember 2021 einen Altersteilzeitvertrag abschließen, einen zusätzlichen Vorsorgebaustein von 5.000 Euro; bei Abschluss eines entsprechenden Vertrages nach dem 31. Dezember 2021 beträgt der Baustein 2.000 Euro.

Das Verhandlungsergebnis sieht vor, dass alle vereinbarten Regelungen ausschließlich für Mitglieder der IG Metall gelten.

Von: ef

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