Es gibt viele Herausforderungen und Risiken, die die Menschen in Thüringen beschäftigen. Sei es die Digitalisierung, die Elektromobilität, der Klimawandel oder die Auswirkungen der Kriege auf der Welt. Stellen können wir uns diesen Herausforderungen nur gemeinsam.
Nach sehr schwierigen Jahren mit hoher Arbeitslosigkeit ist heute der Mangel an Fachkräften in vielen Regionen und Branchen Thüringens eine der größten Herausforderungen. Der Arbeitsmarkt hat sich zugunsten der Menschen gedreht. Das führt zu besserwerdenden Bedingungen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wenn sich alle gemeinsam dafür einsetzen.
Die ostdeutsche Wirtschaft wächst seit 2022 deutlich stärker als die Wirtschaft im Westen der Republik. Das Münchener Ifo-Institut geht allein in diesem Jahr für Ostdeutschland von einem Wachstum von 1 Prozent aus. Für 2025 prognostizieren die Wirtschaftsforscher ein Wachstum von 1,5 Prozent. Der Osten holt also stetig auf. Die Verfügbarkeit von Erneuerbarer Energie oder die guten Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sind dafür nur zwei wichtige Gründe. Ohne ausreichend Energie hätte sich der chinesische Batteriehersteller CATL sicherlich nicht in Thüringen angesiedelt. Die erfolgreiche optoelektronische Industrie in Ostthüringen ist davon ähnlich abhängig. Die guten Betreuungsmöglichkeiten von Kindern sorgen dafür, dass vor allem Frauen schneller ins Berufsleben zurückkehren wollen und können. Allerdings ist die Bevölkerungsentwicklung negativ. Das gefährdet die Erfolge der vergangenen Jahre.
Am 1. September wählen die Thüringerinnen und Thüringer einen neuen Landtag. Es geht um sehr viel: Es geht um eine verlässliche Politik im Land für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, für die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, für Rentnerinnen und Rentner, für Kinder und Jugendliche. Es geht um eine Politik, die gute Rahmenbedingungen schafft, die auf der Grundlage von Mitbestimmung und Tarifbindung den Wohlstand im Land sichert und ausbaut. Es geht um ein Miteinander im Land. Dafür werben Arbeitgeber und IG Metall gemeinsam.
Vor 35 Jahren sind die Menschen in Thüringen gegen das autoritäre System der DDR auf die Straße gegangen. Sie haben für mehr Demokratie und Mitbestimmung erfolgreich gestritten und sich durchgesetzt. Dieses Erbe der Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern darf nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Die Herausforderungen können gelöst werden, wenn die Menschen sich mit ihren unterschiedlichen Interessen einbringen und zusammen Thüringen weiterbringen.