21.10.2024 | Erfurt – Die Arbeitgeber Thüringens machten für die rund 20.000 Beschäftigten in tarifgebundenen Betrieben der Metall- und Elektroindustrie das gleiche enttäuschende Angebot wie in anderen Tarifgebieten. Die Reaktion der IG Metall war entsprechend: 1,7 Prozent mehr Geld im Juli 2025 kommen zu spät und gleichen nicht einmal die Teuerungsrate aus. Auch die zweite Stufe im Juli 2026 von 1,9 Prozent mehr Geld reicht nicht, um den gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten zu begegnen.
Jörg Köhlinger, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall Mitte: „Kurz gesagt, es ist zu wenig, es kommt zu spät und die Laufzeit von 27 Monaten ist viel zu lang. So kommen wir nicht zusammen. Wir fordern früher und mehr Geld und eine kürzere Laufzeit.“
Positiv bewertete Köhlinger, dass die Arbeitgeber vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels offensichtlich erkannt hätten, dass die Ausbildungsbedingungen verbessert werden müssten, indem die Vergütungen der Auszubildenden steigen. Nur leider gab es dazu keine konkreten Vorschläge. Ähnliches gelte für Freistellungszeiten von Beschäftigten im Schichtbetrieb oder Beschäftigten, die Zeit für Sorgearbeit benötigten. „Die Verbandsvertreter sehen bezüglich dieser Themen, dass etwas getan werden muss, bieten aber nichts an.“
Insgesamt bleibt das angebotene Paket hinter den Erwartungen der IG Metall zurück. Der Bezirksleiter forderte die Arbeitgeber auf, „mehr Engagement für eine Lösung des Tarifkonflikts zu zeigen. Es ist kein gutes Signal Andere in den eigenen Reihen vorzuschicken und selbst die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten.“
Verhandlungsbegleitend fanden in Thüringen in rund 10 Betrieben Aktionen und Infoveranstaltungen statt. Etwa 1.500 Beschäftigte waren aktiv.
Die Friedenspflicht endet am 28. Oktober, danach sind Warnstreiks wahrscheinlich. Über die Warnstreik-Planungen ab dem 29. Oktober 2024 werden wir im Vorfeld rechtzeitig informieren.
Die dritte Tarifverhandlung mit den Arbeitgebern Thüringens findet am 5. November in Jena statt.