Tarifrunde für das Kfz-Handwerk in Hessen: IG Metall fordert 8,5 Prozent mehr Geld

22.03.2023 | Die Tarifrunde für das Kfz-Handwerk in Hessen hat begonnen. Die IG Metall fordert 8,5 Prozent mehr Geld für 12 Monate für die rund 30.000 Beschäftigten in den 160 Betrieben des Kfz-Handwerks. Zudem erwarten die Beschäftigten in Hessen eine soziale Komponente, die als Inflationsausgleichsprämie wirkt. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor.

In der ersten Tarifverhandlung begründete die IG Metall detailliert ihre Forderung: Die gesamte Branche blicke auf ein erfolgreiches Jahr zurück, die Auftragsbücher seien weiterhin sehr gut gefüllt. Die Kfz-Branche habe von den Lieferschwierigkeiten der Automobilhersteller während der Pandemie profitiert. So hätten viele Kunden lieber ihr altes Fahrzeug reparieren lassen, als Monate auf einen Neuwagen zu warten, betonte Josef Windpassinger, Verhandlungsführer der IG Metall, in der heutigen (22.03.) Verhandlung.

Die IG Metall hatte die Beschäftigten zur betrieblichen und wirtschaftlichen Situation im Rahmen der Tarifbewegung befragt: Rund 80 Prozent der befragten Beschäftigten in den tarifgebundenen Betrieben bewertete die Auslastung als gut bis sehr gut. Infolge dessen sei die Arbeitsbelastung in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Für 75 Prozent der Befragten ist die enorme Preissteigerung bei Lebensmitteln und Energie das drängendste Problem.

„Eine der größten Herausforderungen stellt der Fachkräftemangel dar. Qualifizierte Fachkräfte gibt es aber nur zu guten Tarifbedingungen. Wer sich da nicht bewegt, setzt seine unternehmerische Existenz aufs Spiel.“

Die zweite Tarifverhandlung findet am 26. April in Offenbach statt.

Am 1. April endet die Friedenspflicht im Kfz-Handwerk in Hessen, danach sind Warnstreiks möglich.

Von: uw

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