IG Metall Bezirkskonferenz fordert faire Lastenverteilung

24.05.2022 | Kirkel – Rund 150 Delegierte und Gäste der IG Metall Mitte debattierten auf der diesjährigen Bezirkskonferenz über die Bedingungen eines fairen und nachhaltigen Umbaus der Produktion und Mobilität

Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin des Saarlands und Jörg Köhlinger, Leiter IG Metall Bezirk Mitte

Die anstehenden Tarifrunden in der Saarländischen Stahlindustrie und der Metall- und Elektroindustrie und die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges standen ebenfalls im Zentrum der Debatte.

Jörg Köhlinger, Leiter des IG Metall Bezirks Mitte, stimmte die Delegierten der Bezirkskonferenz auf schwierige Zeiten ein. „Die Herausforderungen waren selten größer: Wir müssen den Umbau der Wirtschaft fair und nachhaltig gestalten, flankierende Maßnahmen gegen die hohe Inflation in der politischen Arena und gute tarifliche Regelungen in der Fläche der Metall- und Elektroindustrie sowie der Stahlindustrie durchsetzen. Gelingen kann das nur, wenn die IG Metall streitbar und kompromissfähig bleibt und ihre Verankerung in den Betrieben weiter ausbaut. Dennoch wird das nicht einfach werden,“ betonte der Leiter der IG Metall Mitte am heutigen Dienstag in Kirkel.

Die IG Metall will ihren Beitrag zum Umbau der Wirtschaft leisten, wenn dieser zusammen mit den Beschäftigten umgesetzt wird. Der Umbau der Stahlerzeugung oder der Antriebstechnologie muss auf dem Boden der Mitbestimmung erfolgen. „Um die Folgen der Pandemie und die Folgen des russischen Angriffskrieges abzufedern, sind Reiche und Vermögende stärker in die Verantwortung zu nehmen. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit, die die Politik dringend angehen muss,“ so Köhlinger weiter.

Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, betonte: „Der Umbau unserer Industrie hin zu klimaneutraler Produktion muss sozial und demokratisch gestaltet werden. Das kann nur gelingen, wenn der Staat massiv investiert und die Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber den Beschäftigten wahrnehmen. Damit wir sozialen Frieden erhalten, müssen Belegschaften und ihre Betriebsräte beim Umbau unserer Industrie auf Augenhöhe beteiligt werden. Dafür brauchen wir mehr Mitbestimmung, vor allem ein zeitgemäßes Betriebsverfassungsgesetz. Die neue Bundesregierung will ‚Mehr Fortschritt wagen!‘, das heißt auch ‚Mehr Demokratie wagen!‘“

An die Teilnehmenden der Bezirkskonferenz richtete die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger ein Grußwort: „Die Metallbranche hat in Deutschland und im Saarland eine lange Tradition. Heute steht sie im Zentrum verschiedener Transformationsprozesse. Um diese erfolgreich bewältigen zu können, müssen Gewerkschaften, Arbeitgeber und Politik in den kommenden Jahren an einem Strang ziehen und die richtigen Impulse setzen. Die Perspektive und Mitbestimmung der Beschäftigten ist dabei unabdingbar. Dafür, dass die Branche im Saarland und in der Region wettbewerbsfähig und zukunftsfest bleibt und dafür, dass am Ende der Transformation moderne und attraktive Arbeitsplätze stehen. Daran arbeiten wir gemeinsam.“

Von: uw

Unsere Social Media Kanäle