02.06.2023 | Seit mehreren Jahrzehnten wurde im Betrieb MEWA Textilservice in Rodgau nicht mehr gestreikt. Die Anspannung aller stieg als am heutigen Freitag der Warnstreikaufruf vor dem Betrieb verteilt wurde.
Kaum eine/r der Kolleginnen und Kollegen hatte Erfahrungen mit Warnstreiks. Doch wenige Minuten vor Warnstreikbeginn hörte man Tröten und Trillerpfeifen.
Innerhalb weniger Momente füllte sich der Platz vor dem Haupttor, an dem die Kundgebung stattfand. Ernesto Schwarz spielte Arbeiterlieder, als die Kolleginnen und Kollegen sich mit Forderungsschildern, Mützen und Tröten ausstatteten. Auch Kolleginnen und Kollegen von CWS aus Offenbach waren angereist, um am gemeinsamen Warnstreik teilzunehmen. Insgesamt über 80 Teilnehmer*innen waren gekommen.
Die Verhandlungsführerin in dieser Tarifbewegung, Miriam Bürger, erhielt viel Applaus und Zustimmung innerhalb ihrer Warnstreikrede. Klaus Schläger, Betriebsratsvorsitzender bei MEWA machte nochmal deutlich, warum gerade die Kolleginnen und Kollegen in den textilen Diensten die Weiterführung und Verbesserung der Altersteilzeit benötigen: „Viele werden krank durch die belastende Arbeit und schaffen es nicht bis zur Rente mit 67 durchzuhalten. Wir brauchen ein Instrument, damit die Kolleginnen und Kollegen früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden können, damit sie noch einen würdevollen Renteneintritt erleben“ sagte Klaus Schläger vor seiner Belegschaft.
Betriebsrätin Claudia Montalto machte deutlich, dass es bei der Forderung über 8% Entgelterhöhung nicht um Luxus für die Beschäftigten geht: „Bei uns geht es nicht um den nächsten Urlaub, bei uns geht es um die Existenz.“
Am Ende war für alle klar: Wir kämpfen für unsere Lohnerhöhung, auch wenn es schwierig wird. Am 12.06.2023 finden die nächsten Tarifverhandlungen statt.
„Ohne ein deutlich besseres Angebot, stehen wir danach wieder hier“ rief eine Kollegin zum Ende des Warnstreiks.