Transformation und Mobilitätswende müssen dringend entschiedener angegangen werden

31.01.2023 | Transformation und Mobilitätswende müssen dringend entschiedener angegangen werden. „Erfreulich ist, dass im Saarland, Thüringen und Rheinland-Pfalz der Aufbau von Batteriezellfabriken bereits begonnen hat und der nachhaltige Umbau der Stahlproduktion auf den Weg gebracht werden konnte. Grüner Stahl und heimische Batteriezellcluster sind keine Utopie mehr, sie werden in den nächsten Jahren Realität werden. Nur im Industrieland Hessen scheint die Landesregierung die Transformation komplett zu verschlafen. Neue Fahrradwege reichen nicht aus,“ kritisierte Köhlinger.

Jörg Köhlinger, Bezirksleiter IG Metall Mitte, Foto: Frank Rumpenhorst

Die größte Herausforderung 2023 wird es sein, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Er behindert den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft schon heute ganz erheblich. „Wenn es keine Fachkräfte gibt, die Wärmepumpen herstellen und verbauen können, wenn es keine Experten gibt, die effiziente Batteriezellen entwickeln und fertigen, ist der Klimawandel nicht aufzuhalten,“ betonte Jörg Köhlinger, Leiter der IG Metall Mitte, auf der heutigen Jahrespressekonferenz in Frankfurt am Main.

Deshalb schlage die IG Metall Mitte einen 5-Punkteplan gegen den Fachkräftemangel vor. Im Kern gehe es darum, mit guten tariflichen Arbeitsbedingungen dem Fachkräftemangel in der Industrie und im Handwerk zu begegnen. Das heißt konkret:

  1. Die Zahl der Ausbildungsplätze erhöhen; Berufsschulen in der Fläche stärken.
  2. Benachteiligte Jugendliche und Geflüchtete zielgerichtet fördern.
  3. Den Übergang von der Schule in den Beruf erleichtern und in Schulen investieren.
  4. Weiterbildungsmöglichkeiten ausbauen und Bildungsteilzeit umsetzen.
  5. Die Tarifbindung erhöhen und Mitbestimmungsstrukturen ausbauen.

Bezirksleiter Jörg Köhlinger zog eine positive Bilanz der Betriebsratswahlen 2022. Die Beschäftigten wollen ganz offensichtlich demokratische Beteiligung im Betrieb. Das belege die hohe Wahlbeteiligung an den Betriebsratswahlen, die aufgrund der Pandemie deutlich schwieriger durchzuführen waren als in der Vergangenheit. Dennoch gingen über 67 Prozent der knapp 400.000 Wahlberechtigten in Mitte zur Wahl und wählten erfreulicherweise überwiegend Vertreter der IG Metall.

Erfreulich sei auch die hohe Zahl an neuen Mitgliedern in der IG Metall Mitte, so Köhlinger weiter. Die Neuaufnahmen konnten gegenüber dem Vorjahr um 34,3 Prozent gesteigert werden. Insbesondere im zweiten Halbjahr überzeugte die IG Metall Mitte viele Beschäftigte. Ende 2022 waren insgesamt rund 294.710 Menschen Mitglied der IG Metall in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen. In Hessen sind zum Ende des vergangenen Jahres rund 116.610 Menschen Mitglied der IG Metall, in Rheinland-Pfalz über 73.270, im Saarland mehr als 63.390 und in Thüringen über 41.440.

Die jährliche Bezirkskonferenz der IG Metall Mitte steht unter dem Motto „Wirkmächtig – für eine starke IG Metall.“ Die diesjährige Konferenz findet am 28. Februar, 10.00 Uhr, im Congress Centrum Weimarhalle in Weimar statt. Neben Bezirksleiter Jörg Köhlinger spricht Jürgen Kerner der Hauptkassierer der IG Metall. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow wird ein Grußwort an die Metallerinnen und Metaller richten. Zur Bezirkskonferenz werden Sie gesondert eingeladen.

Von: uw

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