20.10.2023 | Die Mehrzahl der über 200 Beschäftigten bei Bell Equipment sind Mitglied der IG Metall. Im Frühjahr 2023 beschlossen wir gemeinsam die Aufnahme von Tarifverhandlungen über den Abschluss eines Anerkennungs- oder Haustarifvertrages auf Basis der für die Branche geltenden Bestimmungen, also der Metall- und Elektroindustrie Thüringen. Nach der Verweigerung des Arbeitgebers von Tarifverhandlungen rief die IG Metall am 29. September zum ersten Warnstreik der Firmengeschichte auf.
„In Zeiten, in denen immer mehr Belegschaften Tarifansprüche zusammen mit der IG Metall durchsetzen, sind Arbeitgeber, die sich dem verweigern, total auf dem Abstellgleis. Nach dem ersten Warnstreik vor einige Tagen informierte der Arbeitgeber im Betrieb per Aushang, dass Tarifbestimmungen in einem südafrikanischen Unternehmen ein vermeintlicher Verlust an Selbstbestimmung seien. Das klingt nach mittelalterlichem Feudalismus. Moderne und beteiligungsorientierte Unternehmensführung geht anders. Daher war die Beteiligung am zweiten Warnstreik zahlreich bei kämpferischer Stimmung der Beschäftigten.“, so Thomas Steinhäuser, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Eisenach und Verhandlungsführer der IG Metall.
Die Bell Equipment Deutschland GmbH in Hörselberg-Hainich produziert knickgelenkte Muldenkipper, die weltweit in der Rohstoffgewinnung, im schweren Erdbau und in industriellen Anwendungen eingesetzt werden.
„Die Mitteilung des Arbeitgebers, er habe freiwillig ein paar Euro mehr Entgelt zugestanden und wolle auch die weitere Lohnentwicklung lieber allein entscheiden, brüskiert die Beschäftigten total. Wenn dieser Arbeitgeber jetzt nicht bald in konstruktive und abschlussorientierte Tarifverhandlungen eintritt, eskalieren die Maßnahmen der Beschäftigten mit ihrer IG Metall zur Erzwingung weiter. Vier Stunden Warnstreik heute manifestieren die klare Erwartung der Beschäftigten.“, so Steinhäuser zusammenfassend.