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ArcelorMittal SSC Edenkoben: Beschäftigte fordern Arbeitgeber erneut zu Verhandlungen auf

27.01.2022 | Nachdem der Arbeitgeber des ArcelorMittal Stahlservicecenters wiederholt Tarifverhandlungen abgelehnt hat, haben die Beschäftigten in der Frühschicht am 27. Januar ihre Forderung nach einem Kollektivvertrag mit der IG Metall bekräftigt.

Trotz der bundesweit in allen ArcelorMittal-Werken geltenden Tarifverträge, die mit der IG Metall abgeschlossen wurden, hält der Arbeitgeber in Edenkoben an der Verdi-Tarifbindung im Groß- und Außenhandel fest. Dabei wird die mehrheitliche Organisation der Beschäftigten in der IG Metall und die aktuelle Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichtes zur Tarifzuständigkeit ignoriert.

Die Zuständigkeit der IG Metall ergibt sich aus der Satzung, diese ist in § 2 geregelt und verweist auf den Organisationskatalog (Anlage zur Satzung - ab S. 52). Dort heißt es: "Zum nachfolgenden Organisationsbereich I bis III der IG Metall gehören auch alle beteiligten (Hilfs-, Neben-, Zuliefer-) Betriebe – ungeachtet des Rechtsverhältnisses zwischen den Betrieben (z.B. Werkverträge) –, die Tätigkeiten umfassen, welche entlang der jeweiligen horizontalen und/oder vertikalen Wertschöpfungsketten ausgeübt und zur Erzeugung der wirtschaftlichen Güter (materielle Güter und immaterielle Güter, z.B. Dienstleistungen, Rechte und hybride Produkte/Geschäftsmodelle) im Rahmen des Organisationsbereichs beitragen, sowie solche, die traditionell dem Organisationsbereich der IG Metall angehören."

Schon in der Vergangenheit haben wir die Zuständigkeit der IG Metall in dem Bereich Stahlhandel und Stahlservice unter Beweis gestellt. Die Beschäftigten bei Thyssenkrupp Materials in Wörth sind mit einem Überleitungstarifvertrag Mitglied bei PfalzMetall geworden, nachdem sie früher bei Verdi im Bereich Groß- und Außenhandel tarifgebunden waren.

Dementsprechend werden die Arbeitnehmer*innen in Edenkoben für ihre berechtigte Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten, transparenten Eingruppierungen mit fairen Leistungsentgeltregelungen und garantierten Sonderzahlungen sowie der Einführung einer Altersteilzeitregelung Druck machen. "Wenn die Personaldecke weiterhin so knapp ist und sich nichts verbessern wird, werden noch mehr Beschäftigte das Unternehmen verlassen. Deshalb sind gute Arbeits- und Tarifbedingungen auch im Interesse des Unternehmens und der ganzen Region.", so Ralf Köhler, Bevollmächtigter der IG Metall Landau.

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