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Eklat in der Filzfabrik Fulda in Empfertshausen - Neustart der Tarifverhandlungen im Warnstreik beschlossen

29.07.2021 | Die Filzfabrik Fulda Werk Empfertshausen ist ein Unternehmen der Wirth Gruppe Fulda. Es werden mit etwa 40 Beschäftigten Filze und technische Textilien hergestellt. Die Mehrzahl der Beschäftigten ist gewerkschaftlich organisiert und strebt mit der IG Metall Suhl-Sonneberg Tarifverbesserungen an.

„Anfang des Jahres fanden corona-bedingt vier Verhandlungsrunden mit dem Arbeitgeber telefonisch statt. Am 7. April einigten wir uns gemeinsam auf einen Kompromiss, bestehend aus einer Corona-Beihilfe von 380 Euro im Juni sowie zwei Lohnerhöhungen von 0,30 Euro brutto je Stunde ab Januar 2022 und weitere 0,30 Euro brutto je Stunde ab Juli 2022. Noch im April wurden die Tarifvertragstexte mit dem Arbeitgeber ausgetauscht. Seitdem stellt sich der Arbeitgeber tot. Das heißt: Bis heute ist der Tarifkompromiss nicht unterschrieben. Die für Juni zugesagte Corona-Beihilfe wurde nicht ausgezahlt. Im Stammwerk in Fulda hingegen schon. Kein Wunder, dass wir sauer sind. Zur Abstimmung des weiteren Vorgehens riefen wir heute Nachmittag die Beschäftigten ab 14 Uhr bis zum Arbeitsende zum Warnstreik auf. Einstimmig lehnten die Beschäftigten nunmehr den Kompromiss von April ab und mandatieren damit die IG Metall zum Neustart der Tarifverhandlungen für ein besseres Ergebnis. Es ist schon reichlich dreist, wie der Arbeitgeber hier vorging. Der Arbeitgeber hat es selbst in der Hand, welche Eskalation er weiter provoziert.“, empört sich Thomas Steinhäuser, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Suhl-Sonneberg und Verhandlungsführer der IG Metall.

Die IG Metall wird den Arbeitgeber nun formal zu neuen Tarifverhandlungen auffordern. Wenn erforderlich sind die Möglichkeiten von tariflichen Durchsetzungsmaßnahmen gegeben

Von: ef

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