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IG METALL MITTE DISKUTIERT THEMENPAKETE FÜR DIE TARIFBEWEGUNG DER METALL- UND ELEKTROINDUSTRIE

21.01.2020 | Frankfurt am Main / Langen. - Die Tarifkommissionen der IG Metall Mitte haben heute die Forderungsdebatte für die rund 420.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und Thüringen eröffnet. Vor dem Hintergrund des geringeren wirtschaftlichen Wachstums und der technologischen Herausforderungen stand ein umfassendes Themenpaket im Fokus der Debatte: Entgelt, Beschäftigung und Qualifizierung, dual Studierende und die Angleichung der Arbeitszeit Ost.

Jörg Köhlinger, Bezirksleiter und Verhandlungsführer im Bezirk Mitte, kritisierte die Arbeitgeber für ihre Aussagen in den vergangenen Wochen: „Es ist unbestritten, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung eintrübt und die Metall- und Elektroindustrie vor enormen Herausforderungen steht. Wir sind aber weit von einer Rezession entfernt, wie die Arbeitgeber sie gerade herbeireden. Jammern hilft nicht. Um was es aber gehen wird, sind zunftsweisende und nachhaltige Antworten auf die Herausforderungen des Strukturwandels, die die Tarifvertragsparteien nur gemeinsam gestalten können. Für Thüringen wird es in der anstehenden Tarifbewegung auch um die Frage der Angleichung der Arbeitsbedingungen gehen, nachdem die Arbeitgeberverbände die stufenweise Angleichung der wöchentlichen Arbeitszeiten in den Gesprächen der vergangenen 18 Monate nach wie vor verweigert haben.“

Wie eine konkrete Forderung aussehen kann, wird in den Betrieben der Metall- und Elektroindustrie in den nächsten Wochen diskutiert. Neben einem Paket aus Entgelt und Ausbildungsvergütungen, Beschäftigung und Qualifizierung werden auch die Herausforderungen des Klimaschutzes in der Tarifrunde 2020 eine Rolle spielen.

Am 4. Februar gibt der Vorstand der IG Metall seine Empfehlung für eine Forderung ab, am 20. Februar beschließen die Tarifkommissionen in den einzelnen Tarifbezirken das Forderungspaket und die mögliche Kündigung der Tarifverträge. Bis dahin laufen die Debatten in den Betrieben. Am 26. Februar beschließt der Vorstand der IG Metall die endgültige Forderung. Ende März endet die Laufzeit der Entgelttarifverträge. Die Friedenspflicht endet am 28. April 2020. Sollte bis dahin keine Verhandlungslösung erzielt sein, sind ab diesem Tag Warnstreiks möglich.

Zum Hintergrund:

Der Bezirk Mitte der IG Metall umfasst die Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Thüringen und hier fünf Tarifbezirke in der Metall- und Elektroindustrie: Hessen, Rheinland-Rheinhessen, die Pfalz, das Saarland und Thüringen. Auf der Arbeitgeberseite verhandeln die vier erstgenannten Verbände gemeinsam in der sog. Mittelgruppe, für Thüringen wird separat verhandelt. In Summe gelten die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie für etwa 420.000 Beschäftigte in den vier Bundesländern.

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Von: cb

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