02.02.2022 | Saarlouis – Die Automobilindustrie hat die Herausforderungen, die mit dem Klimawandel verbunden sind, angenommen. Nahezu alle Automobilhersteller investieren in den Umbau des Antriebsstrangs und verfolgen eine nachhaltige Mobilitätsstrategie. Die IG Metall erwartet, dass auch Ford eine innovative Standort- und Beschäftigungssicherung in Saarlouis zusammen mit den Arbeitnehmervertretern umsetzt. Die gut ausgebildeten Fachkräfte im Saarland und den Nachbarregionen bieten dafür eine hervorragende Basis. Mit der Transformationswerkstatt hat die IG Metall frühzeitig eine Plattform für den anstehenden Strukturwandel geschaffen.
„Dem Klimawandel lässt sich nicht allein mit restriktiven CO2-Grenzwerten begegnen. Es bedarf vielmehr eines aktiven sozial-ökologischen Umbaus der Mobilität. Die Elektrifizierung des Automobils ist dafür eine entscheidende Stellschraube. Bei diesem Umbauprozess setzen wir auf Solidarität. Solidarisch in die Offensive lautet die Programmatik der IG Metall Mitte. Das sollte auch die Maxime des Ford-Management sein,“ so Jörg Köhlinger, Leiter des IG Metall Bezirks Mitte, am heutigen Dienstag in Saarlouis.
„Ford ist in der Verantwortung gegenüber seiner gesamten Belegschaft in Europa und muss für deren soziale Sicherheit sorgen. Wir brauchen hier in Saarlouis eine Zukunft für unsere Kinder und unsere Familien, denn es gibt im Saarland keine ausreichenden Ersatzarbeitsplätze,“ mahnt Markus Thal, Betriebsratsvorsitzender bei Ford in Saarlouis.
Benjamin Gruschka, Vorsitzender von Gesamtbetriebsrat und Betriebsrat bei Ford in Köln: „Uns ist es eine Herzensangelegenheit solidarisch mit allen Standorten zu sein und Saarlouis in der schwierigen Zeit beizustehen. Wir tun alles dafür, das Werk mit einer Pkw-Anschlussfertigung auf einer fordeigenen Plattform auszustatten.“
Lars Desgranges, Geschäftsführer der IG Metall Völklingen: „Das Ford Management hat einen Bieterprozess von den Standorten Valencia und Saarlouis eingefordert. Wir fordern eine Fahrzeugfertigung für Saarlouis und zusätzlich Perspektiven für die spanischen Kollegen. Sollte das Ford-Management diese berechtigten Forderungen nicht ernst nehmen, wäre das Markenimage wohl schwer beschädigt.“
Transformationswerkstatt der IG Metall begleitet nachhaltigen Strukturwandel im Saarland. Eine wettbewerbsfähige Industrie ist ein wesentlicher Treiber von Innovation, Wachstum und Beschäftigung. Es ist die entscheidende Quelle für den Wohlstand im Saarland. Insgesamt sind rund 90.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Saarindustrie tätig. Zum überwiegenden Teil arbeiten die Menschen in der Automobil- und Zulieferbranche sowie in der Stahlindustrie. Eine Branchenfokussierung, die aus Sicht der IG Metall Chancen bietet, wenn die sozial-ökologische Transformation gestalterisch angegangen wird.