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Marelli Automotive Lighting Brotterode: Sozial-Tarifvertrag ist final abgeschlossen und wirkt

26.07.2023 | Der Premium-Scheinwerfer-Hersteller Marelli Automotive Lighting in Brotterode soll zum 31. März 2024 die Produktion einstellen. Diese unternehmerische Entscheidung konnten wir nicht abändern.

In wochenlanger Auseinandersetzung konnten IG Metall und Betriebsrat jedoch einen Sozial-Tarifvertrag, Interessenausgleich und Sozialplan durchsetzen.

„In der heutigen Betriebsversammlung informierten wir unsere Beschäftigten über die abgeschlossenen Interessenausgleich und Sozialplan. Aktuell finden Informationsgespräche im Betrieb zur Thematik Transfergesellschaft statt. Allen Beschäftigten wird mit Ausscheiden bei Marelli der Übertritt in eine Transfergesellschaft bei Mypegasus für 12 Monate angeboten. Das ermöglicht einen zeitlichen Puffer für unsere Beschäftigten, sich zu qualifizieren und geordnet um eine anschließende Beschäftigung zu kümmern. Angesichts offener Stellen in unzähligen Betrieben im Landkreis stehen die Chancen für eine Anschlussbeschäftigung gar nicht schlecht.", so Yvonne Krug, Betriebsratsvorsitzende von Marelli Brotterode.

„Das letzte Mosaik-Steinchen für den finalen Tarifabschluss war die Zusage der weltweiten Mutter-Holding von Marelli über die Absicherung der Tarif-, Abfindungs- und Transferansprüche. Dazu fand erst am 18. Juli eine Management-Board-Sitzung in Japan statt, die die entsprechenden Beschlüsse fasste. Jetzt liegt der IG Metall die rechtssichere Garantie schriftlich vor. Bei allem Licht und Schatten zum Ergebnis danken wir der Region und vielen Akteuren für die solidarische und oft auch sehr konkrete Unterstützung in der Auseinandersetzung. Besonderer Dank gilt unserem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, der mehrfach beim Management für den Erhalt des Standortes intervenierte, aber auch sehr persönlich vor Ort an der Seite der Beschäftigten war. Anders als die finalen Marelli-Entscheider, die sich bis heute nicht in Brotterode blicken ließen. Großer Dank gilt aber auch dem Bürgermeister, Kay Goßmann, und der Stadtverwaltung von Brotterode-Trusetal. Dank mehrerer unbürokratischer bis pragmatischer Abstimmungen konnten wir unsere Zuspitzung der Auseinandersetzung realisieren.“, so Thomas Steinhäuser, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Suhl-Sonneberg.

Von: rb

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