Aus den Regionen: IG Metall Eisenach

"Stoppt den Kahlschlag!" - Beschäftigte von Bosch Eisenach fordern Erhalt der Arbeitsplätze im Konzern

19.03.2024 | Eisenach – Bundesweit wehren sich die Beschäftigten des Industriekonzerns Bosch gegen den geplanten Abbau von Tausenden Arbeitsplätzen. Auch in Eisenach informieren IG Metall und Betriebsrat am 20. März die Beschäftigten auf dem Werkgelände zum Sachverhalt.

Thomas Steinhäuser, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Eisenach: „Trotz steigender Gewinne plant Bosch den Abbau Tausender Jobs. Das ist eine Gefahr für die Innovationskraft und die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. So gestaltet man nicht die Transformation – das ist ein Kahlschlag. Wir fordern das Management auf, endlich ernsthaft mit IG Metall und Betriebsräten über konstruktive Alternativen zu verhandeln, die das Unternehmen fit machen für die Zukunft.“

Maik Freitag, Betriebsratsvorsitzender der Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach: „Zwar bauen wir am Standort in Eisenach gerade weiter Stammpersonal auf. Dennoch können wir nicht tatenlos zusehen, wie im Konzern insgesamt unzählige Arbeitsplätze verloren gehen sollen. Solidarität ist unsere Stärke.“

Im Bereich Bosch Mobility Solutions wurden in den vergangenen vier Jahren bereits 4.000 Stellen abgebaut. Nun sollen nach den Plänen des Managements weitere 3.000 allein in diesem Bereich folgen. In anderen Geschäftsbereichen sollen zusätzlich 2.500 Stellen gestrichen werden. Über betriebsbedingte Kündigungen können die Abbaupläne nicht abgewickelt werden, das verhindert eine Zukunftsvereinbarung zumindest bis zum Jahr 2027.

Die IG Metall kritisiert die Pläne scharf, zumal der Konzern gleichzeitig im Ausland investieren will. Gewerkschaft und Betriebsrat warnen vor einer langfristigen Schwächung der Standorte in Deutschland. Sie fordern das Management auf, gemeinsam mit den Belegschaftsvertretern tragfähige Zukunftsalternativen zu entwickeln.

Die Aktivitäten in Eisenach sind Teil eines bundesweiten Bosch-Aktionstags am 20. März, zu dem IG Metall und Gesamtbetriebsrat gemeinsam aufrufen. An über 20 Bosch-Standorten treffen sich Beschäftigte, um mit Kundgebungen und öffentlichen Aktionen gegen die Abbaupläne des Managements zu protestieren. Die größte Kundgebung findet vor der Bosch-Hauptverwaltung in Gerlingen bei Stuttgart statt. Hier werden rund 8.000 Bosch-Beschäftigte erwartet.

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