Streik bei Zumtobel in Usingen

Sturm auf die Börse

21.09.2016 | Am Freitag, 16. September, um 11.30 Uhr stürmten die streikenden Kolleginnen und Kollegen von Zumtobel die Frankfurter Börse. Mit Transparenten, einem Sarg und selbst produzierten Aktien wurden Wut und Trauer an den Ort getragen, der die Gründe für die Werksschließung in Usingen symbolisiert.

Zumtobel ist ein börsennotierter Konzern. Die IG Metall vermutet, dass die Schließung des Werks in Usingen in engem Zusammenhang damit steht, dass der Konzern die Profite und damit den Aktienkurs der Firma auf Kosten der Beschäftigten steigern will.

Die Usinger Kolleginnen und Kollegen hatten „Aktien“ mitgebracht, mit denen man sich solidarisch mit den Beschäftigten erklären konnte. Das wäre mal eine Alternative zum ständigen Geld Scheffeln, das gegenwärtig die Existenzen der Menschen in Usingen ruiniert. Um die Dramatik ihrer persönlichen Situation zu unterstreichen, hatten die Beschäftigten auch einen Sarg dabei und legten sich als Opfer der Profitjagd auf die Stufen der Börse.„150 Jobs weg für euren Aktienkurs dank Ulrich Schumacher“, das war die passende Losung des Transparents. Der Vorstandsvorsitzende von Zumtobel und frühere Infineon-Chef ist mit seiner Schließungspolitik besondere Zielscheibe der Wut der Beschäftigten.Security und Polizei hatten schnell begriffen, dass es bei der Aktion um sehr verständliche Forderungen ging, so dass die spontane Aktion auch nicht behindert wurde.

Jörg Köhlinger, der Bezirksleiter der IG Metall, sprach den Streikenden Mut zu: „Ihr zeigt mit eurer Aktion und dem bisherigen Streikverlauf eure Entschlossenheit. Das wird seine Wirkung nicht verfehlen. Gegen die Macht des Kapitals hilft nur Solidarität und Kampfbereitschaft.“

Von: cb

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