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TARIFFLUCHT DER ARBEITGEBER IM PFÄLZISCHEN KRAFTFAHRZEUGHANDWERK

04.12.2019 | IG Metall Mitte kritisiert Arbeitgeber scharf Frankfurt am Main. Für etwa 7.500 Beschäftigte in über 800 Betrieben des Kfz-Handwerks in der Pfalz sind die Arbeitsbedingungen tarifvertraglich geregelt. Mit Datum 29. November 2019 hat der Landesinnungsverband Kraftfahrzeuggewerbe Rheinland-Pfalz gegenüber der IG Metall nun die Kündigung von sechs Tarifverträgen ausgesprochen.

Josef Windpassinger, Verhandlungsführer der IG Metall-Bezirksleitung Mitte erläutert: „Von der Kündigung betroffen sind der Manteltarifvertrag, der Tarifvertrag über eine betriebliche Sonderzahlung, Kündigungsschutz und Verdienstsicherung für ältere Arbeitnehmer, die Tarifverträge über vermögenswirksame Leistungen und zur Übernahme der Auszubildenden sowie der Tarifvertrag zur Verbesserung der Altersvorsorge. Die Arbeitgeber legen völlig unnötig Hand an den sozialen Frieden in den Betrieben, und das wenige Wochen vor Weihnachten. Wir können das nicht nachvollziehen.“

Die Beschäftigten in den pfälzischen Autohäusern fallen der IG Metall zufolge unter die sogenannte „Nachwirkung“ aus dem Tarifvertragsgesetz, sofern sie Mitglied der IG Metall sind. Damit verhindere das Gesetz ein missbräuchliches Umgehen von Tarifverträgen. Darüber wird die IG Metall die Beschäftigten in den Betrieben nun flächendeckend informieren. Wer nicht Mitglied der IG Metall sei, habe nach dem 1. Januar 2020 beispielsweise keinen Anspruch mehr auf Übernahme nach der Ausbildung, auf die Verdienstsicherung und den Kündigungsschutz für ältere Beschäftigte oder auf vermögenswirksame Leistungen. Noch einmal Josef Windpassinger: „Insbesondere aber werden wir unsere Mitglieder nun mobilisieren, um erreichte soziale Standards zu verteidigen. Wir haben vor wenigen Wochen erst mit der Innung neue Entgelte und Ausbildungsvergütungen vereinbart. Und nun kündigen sie uns die Verträge auf. Das werden wir verhindern.“

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Von: cb

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