12.07.2018 | Konflikt geht weiter: Frankfurt/Saarbrücken. Die heutige Tarifverhandlung zwischen IG Metall und Arbeitgeberseite der Neue Halberg Guss GmbH (NHG) blieb ohne Ergebnis. Begleitet von einer Protestkundgebung mehrerer hundert NHG-Beschäftigter aus Saarbrücken und Leipzig hatten sich beide Seiten im Frankfurter Opernturm getroffen, blieben aber in der etwa vierstündigen Verhandlung ohne Annäherung. Einen neuen Verhandlungstermin gibt es derzeit nicht.
Die IG Metall kritisiert die Arbeitgeberseite heftig: Mitte Juni habe Geschäftsführer Gerstung eingestanden, ein „unvollständiges Angebot“ vorgelegt zu haben. Dass zwei Verhandlungsrunden später vom Management nun aber das bisherige Angebot noch reduziert worden sei, „ist mir nur schwer zu erklären“, so Uwe Schütz, der Verhandlungsführer der Bezirksleitung Mitte der IG Metall in Frankfurt. Die Geschäftsführung habe sich nicht einen Millimeter nach vorn bewegt, sondern zurück. „So hat die heutige Verhandlung das Klima zwischen Management und IG Metall weiter belastet: Es scheinen ausschließlich wir zu sein, die eine schnelle Lösung des Konfliktes anstreben, die Arbeitgeberseite hat dazu heute nichts beigetragen“, so der Verhandlungsführer der IG Metall.
Die IG Metall fordert eine nachhaltige und langfristige Perspektive für die Beschäftigten durch einen Sozialtarifvertrag. Damit will sie Aktivitäten des Managements verhindern, die zu Lasten der Arbeitnehmer bei Neue Halberg Guss GmbH gehen. Über einen Treuhänder soll ein Fonds eingerichtet werden, der für diejenigen einen tariflichen Nachteilsausgleich gewährt, die ihren Arbeitsplatz betriebsbedingt verlieren. Bei dauerhaftem Erhalt der Arbeitsplätze sollen die Mittel anteilig an das Unternehmen zurückfließen.