07.02.2024 | Die Automobil- und Automobilzulieferindustrie stehen mitten im Sturm des industriellen Wandels. Das betrifft insbesondere die Beschäftigten im IG Metall Bezirk Mitte mit einer Vielzahl von Zulieferern. Die Metallerinnen und Metaller leisten ihren Beitrag für einen fairen und sozial-ökologischen Wandel. Sie wollen diesen Wandel gestalten und nicht blockieren. Dafür sind die Mitbestimmung und Beteiligung aller Beschäftigten in den Betrieben das entscheidende Mittel.
Die IG Metall Mitte sieht in der Transformation und Mobilitätswende eine Chance und Gelegenheit, zukunftsfähige und innovative Industrie aufzubauen. Diese muss jetzt dringend auch von der Politik nachhaltig flankiert werden. Eine fehlgeleitete Sparpolitik, die Schuldenbremse, erschwert dies bisher. Die Schuldenbremse muss umgehende reformiert werden, so die einhellige Auffassung der rund 100 Expertinnen und Experten aus den Betrieben in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen, die heute in Wiesbaden über die drängenden Zukunftsaufgaben debattierten.
„Der Umbau der Industrie bietet Chancen, aber er ruft auch berechtigte Sorgen und Ängste bei den Beschäftigten hervor. Diesen begegnet die IG Metall tagtäglich und hat sich zum Ziel gesetzt, den Wandel fair zu gestalten. Die Chancen sind da, sie können aber nur solidarisch gehoben werden. Ohne Mitbestimmung, gute Tarifverträge und Investitionen in die Zukunft wird das nicht gelingen,“ betonte Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall Mitte am heutigen Dienstag in Wiesbaden.
Wir stehen vor einem Wendepunkt in der Industrie, und es sei unerlässlich, dass die Demokratie im Betrieb und ein aktiver Staat als Schlüssel zum fairen Wandel betrachtet werde. Es werde Zeit, dass alle Arbeitgeber dies endlich erkennen würden. Die Einbindung der Beschäftigten in Entscheidungsprozesse sei nicht nur ein Grundprinzip der sozialen Gerechtigkeit, sondern entscheidend für den Erfolg der Transformation, so Jörg Köhlinger weiter.
Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall: „Mobilität ist ein fundamentales Gut in modernen Gesellschaften und zentral für die IG Metall und die Beschäftigten in ihren Industrien. Es ist dabei entscheidend, im Wandel zu einer grünen, digitalisierten Mobilität alle Beschäftigten mitzunehmen. Ausbildung in und Qualifizierung zu neuen, zukunftsfesten Berufen müssen dabei im Vordergrund stehen. Bezahlbare Mobilitätsangebote, eine umfassende Infrastruktur und gute, tariflich abgesicherte Arbeit in allen Branchen sieht die IG Metall als zwingende Voraussetzungen, um eine sichere, von allen getragene Mobilitätswende zu realisieren. Auch die Politik muss mehr für die Rahmenbedingungen einer erfolgreichen Mobilitätswende unternehmen. Ohne massive Investitionen in die Infrastrukturen der Mobilität von morgen, in die neuen Antriebe und Energiewende wird der Wandel nicht gelingen.“
Die IG Metall Mitte hatte in Kooperation mit der Technologieberatungsstelle Reinland-Pfalz am heutigen Dienstag Expertinnen und Experten aus den Betrieben nach Wiesbaden eingeladen. An der Konferenz mit dem Titel ‚Industrie und Mobilität im Wandel: Mitbestimmen und Gestalten‘ nahmen rund 100 Metallerinnen und Metaller aus der Automobil- und -zulieferindustrie teil.