Verhandlungsergebnis für die saarländische Stahlindustrie erzielt

14.000 Metallerinnen und Metaller profitieren von mehr Geld und Zeit

27.02.2024 | IG Metall Mitte und der Stahl-Verband-Saar haben sich auf einen Tarifabschluss geeinigt. Vom Tarifergebnis profitieren rund 14.000 Beschäftigte in der saarländischen Eisen- und Stahlindustrie sowie die Beschäftigten der Badischen Stahlwerke in Kehl und Buderus Edelstahl in Wetzlar.

IG Metall-Verhandlungsführer und Bezirksleiter Jörg Köhlinger (rechts) und der Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, Präsident des Stahl-Verband-Saar, Heiko Maas. Foto: IG Metall

Die Beschäftigten erhalten eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 3.000 Euro. Auszubildende erhalten insgesamt 1.800 Euro. Die Auszahlung erfolgt ab April 2024 in Raten und muss bis Ende 2024 erfolgt sein. Ab April 2025 steigen die Entgelte und Auszubildendenvergütung um 5,5 Prozent. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Dezember 2025.

Jörg Köhlinger, Bezirksleiter der IG Metall Mitte und Verhandlungsführer, zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. „Die Herausforderungen für die Stahlindustrie im Tarifgebiet der saarländischen Stahlindustrie sind enorm groß und die wirtschaftliche Lage ist in Teilen angespannt. Deshalb bin ich sehr froh, dass es heute gelungen ist, ein tragfähiges Tarifergebnis zu erzielen. Wir wollten keine Zeit verlieren und haben den Sack zugemacht.“

Im Hinblick auf die Transformation der Stahlindustrie konnte die IG Metall mit dem Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung eine nachhaltige Lösung erzielen:

Sollte sich die Beschäftigungssituation transformationsbedingt verschärfen, können die Betriebsparteien die Arbeitszeit von 35 Stunden auf bis zu 32 Stunden pro Woche reduzieren. Bei Absenkung der Arbeitszeit besteht teilweise Entgeltsicherheit. Wer beispielweise 32 Stunden pro Woche arbeitet, erhält 33 Stunden pro Woche bezahlt.

Sollte aufgrund des Parallelbetriebs von alter und neuer Technologie temporär hingegen Mehrarbeit notwendig sein, kann die Arbeitszeit mit Zustimmung der IG Metall und der Betriebsparteien um bis zu drei Stunden angehoben werden. Für die oberhalb von 35 Stunden geleistete Arbeit gilt die bestehende Mehrarbeitsvergütung.

Darüber hinaus enthält das Verhandlungsergebnis Regelungen zur individuellen Arbeitszeitabsenkung für Beschäftigte, zunächst ab dem vollendeten 60. Lebensjahr mit Teillohnausgleich.

Das Verhandlungsergebnis steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Tarifkommission. Die Tarifkommission tagt am heutigen Dienstag.

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